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Trump droht „folgenschwerste Klage“ in Georgia: Barrikaden um Gerichtsgebäude errichtet
VonChristian Stör
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Vor Donald Trump türmen sich die juristischen Probleme auf. Es drohen zwei neue Anklagen. Besonders eine könnte ihm zum Verhängnis werden.
Atlanta - Donald Trump drohen offenbar weitere Anklagen - und das gleich in zwei Fällen. Besonders gravierend könnte für den früheren US-Präsidenten Donald Trump dabei ein Verfahren im US-Bundessaat Georgia werden. Das US-Portal The Daily Beast sprach vom „folgenschwersten“ Fall, mit dem der ehemalige Präsident konfrontiert sein könnte: „Während jede der Anklagen Trump ins Gefängnis bringen könnte, ist der Fall in Atlanta für ihn besonders bedrohlich.“ Der Bericht verwies auf eine Meldung aus dem Guardian, die besagt, dass die Staatsanwaltschaft von Fulton County unter anderem eine Anklage wegen Erpressung vorbereitet.
Die zuständige Staatsanwältin Fani Willis ermittelt dort wegen möglicher Manipulation der US-Wahl 2020. In einem Telefonat hatte Trump nach der Wahl Georgias Wahlleiter Brad Raffensperger aufgefordert, mehrere Tausend Stimmen für ihn aufzutreiben. Eine Aufnahme des Gesprächs wurde an die Medien weitergegeben. Darin war zu hören, wie Trump sagt: „Ich will nur 11.780 Stimmen finden.“ Willis will wahrscheinlich im August entscheiden, wie sie weiterverfahren wird. Zur Erhebung einer Anklage müsste eine Grand Jury eingesetzt werden. Fachleuten zufolge könnten Trump gleich mehrere Straftaten vorgeworfen werden.
Nun gibt es die ersten Anzeichen, dass in Georgia eine Anklage auf Trump zukommen könnte. Rund um das Gerichtsgebäude in Atlanta sind inzwischen Barrikaden errichtet worden, wie auf einem Video zu sehen, das der Journalist Charles Bethea veröffentlicht hat. Das deutet darauf hin, dass hier in den kommenden Tagen eine wichtige Entscheidung zu erwarten ist.
Donald Trump muss sich auf Anklage wegen Kapitol-Sturm einstellen
Einem Medienbericht zufolge wird sich Trump wahrscheinlich aber auch im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 vor Gericht verantworten müssen. Seinem Anwaltsteam wurde mitgeteilt, sich auf eine Anklageerhebung einzustellen, berichtete der Sender NBC News unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Wann die Anklage zu erwarten ist, blieb aber offen.
Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht
Mehrere US-Nachrichtenagenturen berichteten, Trumps juristische Beistände hätten im Justizministerium Gespräche im Büro des Sonderermittlers Jack Smith geführt, der im Auftrag des Justizministeriums gegen Trump ermittelt. Dem Republikaner wird vorgeworfen, seine Fans zum Sturm aufgestachelt zu haben. Sie versuchten, die Anerkennung des Wahlsieges von Amtsinhaber Joe Biden zu verhindern. Trump weist die Vorwürfe zurück. Am 18. Juli hatte Trump öffentlich gemacht, dass in diesem Fall gegen ihn ermittelt werde. Damals erwartete er bereits eine baldige Anklage.
Diese Klagen und Ermittlungen gegen Donald Trump laufen bereits
Anklage auf Bundesebene (Affäre um Geheimdokumente): Trump soll Regierungsdokumente mit höchster Geheimhaltungsstufe nach seiner Amtszeit in seinem Anwesen Mar-a-Lago aufbewahrt und nach Aufforderung nicht zurückgegeben haben
Anklage auf Landesebene in New York (Schweigegeldzahlungen): Die Staatsanwaltschaft legt Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels die Fälschung von Geschäftsunterlagen in 34 Fällen zur Last
Ermittlungen auf Bundesebene (Sturm aufs Kapitol am 6. Januar 2021): Ein Untersuchungsausschuss im Repräsentantenhaus hat empfohlen, Trump in vier Punkten anzuklagen
Ermittlungen auf Landesebene in Georgia (Wahlmanipulation): Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Trump wegen möglicher Manipulation bei der US-Wahl 2020
Zivilklage in New York (Betrugsvorwürfe): Staatsanwältin Letitia James wirft der Trump-Familie und der Trump Organization Bilanzfälschung und Steuerhinterziehung vor
Zivilklage in New York (Verleumdung): Trump muss nach einem Urteil der Autorin E. Jean Carroll wegen eines sexuellen Übergriffs eine Entschädigung in Millionenhöhe zahlen; nach neuerlicher Beleidigung muss sich erneut verantworten