Republikaner kommt zu spät
Trump-Flieger auf Weg zu Wahlkampf-Auftritt plötzlich „umgeleitet“ – Attentat-Gerüchte kursieren
VonStephanie Munkschließen
Auf dem Weg zu einer Wahlkampfveranstaltung in Montana musste Donald Trumps Flugzeug umgeleitet werden. Um den Vorfall ranken sich Verschwörungstheorien.
Washington – Ein unerwarteter Zwischenfall ereignete sich am Freitag (9. August): Das Flugzeug von Donald Trump, bekannt als „Trump Force One“, musste umgeleitet werden.
Statt in der Stadt Bozeman im US-Bundesstaat Montana landete die Boeing 757-200 in Billings, etwa 240 Kilometer vom ursprünglichen Ziel entfernt. Das berichteten unter anderem der Sender CNN und die Washington Post unter Berufung auf Flughafenpersonal und mit der Situation vertraute Personen.
Panne bei Trump-Flugzeug auf Weg zu Wahlkampf-Auftritt in Montana
Der Vorfall im US-Wahlkampf ereignete sich, als Trump sich auf dem Weg zu einem Wahlkampfauftritt in Montana im Vorfeld der US-Wahl 2024 befand. Grund für die Umleitung des Trump-Flugzeugs waren offenbar technische Probleme an der „Trump Force One“.
Die Boeing 757-200 musste laut dem US-Nachrichtenportal Newsweek einer genaueren Überprüfung unterzogen werden. Ein Flughafenmitarbeiter des Billings-Logan International Airport sagte demnach: „Sein Flugzeug hatte ein mechanisches Problem und wird nach Billings umgeleitet.“ Trump werde seine Reise nach Bozeman mit einem Privatjet fortsetzen.
Trump kommt wegen Panne zu spät – und scherzt dann über Vorfall mit „Trump Force One“
Um 20 Uhr sollte Trump, republikanischer Kandidat für die US-Wahl, eigentlich in der 50.000-Einwohner-Stadt Bozeman sprechen, kam aber laut Berichten US-amerikanischer Medien rund eineinhalb Stunden zu spät auf die Bühne.
In seiner Rede bei dem Wahlkampf-Event scherzte der Ex-Präsident, der gegen Kamala Harris antritt, über die Panne: „Hallo Montana, ich bin überall herumgereist“, begann er. „Ich sage Ihnen, ich kenne Montana besser als Sie. Ich war heute überall in Ihrem Bundesstaat.“
Die Boeing 757-200 wurde 1991 gebaut und wird von Trump seit 2016 genutzt. Kürzlich stellten Trump und sein Vize-Kandidat für die US-Wahl, J.D. Vance, eine Boeing 737-800 als Nachfolger vor. Das neuere Flugzeug, das jetzt mit einem „Trump/Vance“-Logo geschmückt ist, soll im Wahlkampf 2024 eingesetzt werden soll.
Zwischenfall mit Trump-Flugzeug führt zu Attentat-Theorien in sozialen Netzwerken
Die unerwartete Umleitung führte schnell zu Spekulationen und Verschwörungstheorien in sozialen Netzwerken. Einige Anhänger Trumps deuteten den Vorfall als möglichen Attentatsversuch und riefen zu Gebeten für den ehemaligen Präsidenten auf.
„Betet“, schrieb beispielsweise der Pro-Trump-Aktivist Jack Posobiec auf X (vormals Twitter). „Weniger als 30 Tage nach dem versuchten Attentat auf Donald Trump muss sein Flugzeug wegen eines mechanischen Fehlers in Montana notlanden.... Zufall? Ich glaube NICHT“, schrieb eine andere X-Userin.
Das Trump-Attentat in Bildern: Schüsse, Chaos und ein blutender Ex-Präsident




Trump-Team veröffentlicht nach Flugzeug-Panne Video auf X
Kurz nach der Landung in Bozeman veröffentlichte das Wahlkampfteam des 78-Jährigen ein Video auf der Plattform X, in dem die vorherige Notlandung jedoch nicht thematisiert wurde. Stattdessen betont Trump darin seine Beliebtheit in Montana und seine angebliche Führung in Umfragen vor der US-Wahl im Vergleich zu Kamala Harris, Kandidatin der Demokraten.
„Ich bin gerade in einem wirklich schönen Ort gelandet, Montana“, sagt Trump in dem Video. „Man schaut einfach runter und so soll es sein. Wir haben hier eine sehr hohe Beliebtheit.“
Die Verspätung dürfte Trump jedenfalls nicht gelegen kommen: Kamala Harris und Trump haben weniger als 100 Tage Zeit, um den Wahlkampf zu ihren Gunsten zu entscheiden. Die begrenzte Zeit könnte Harris einen Vorteil bringen, zumal Trump teils mit wirren Auftritten für Schlagzeilen sorgt. (smu)
Rubriklistenbild: © Imago/Natalie Behring/AFP (Montage)
