Iryna Farion

Bekannte Politikerin in der Ukraine erschossen: Russischer Auftragsmord?

  • Sebastian Richter
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Die prominente Politikerin Iryna Farion wird zum Opfer eines tödlichen Anschlags. Sie war eine umstrittene Figur, bekannt für ihre Politik - und ihre Skandale.

Lwiw – In der Westukraine stirbt die bekannte Politikerin Iryna Farion durch einen Kopfschuss. Bekannt war die ehemalige Parlamentsabgeordnete und Rechtsnationalistin für ihre antirussischen Äußerungen – und für ihre radikalen Aussagen gegen die weit verbreitete russische Sprache in der Ukraine. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko berichtete, dass Polizei und Geheimdienstmitarbeiter den Täter suchen. Ihre rechtsnationalistische Partei Swoboda vermutet eine Beteiligung aus Russland an dem Mord.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den Anschlag auf Farion und forderte Innenminister Klymenko und den Geheimdienstchef Wassyl Maljuk auf, das Verbrechen aufzuklären. Der Präsident betonte, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Farion wurde am Freitagabend vor ihrem Wohnhaus durch einen Schuss in die Schläfe lebensgefährlich verletzt. Die 60-Jährige erlag in einem Krankenhaus in Lwiw später ihren Verletzungen.

Die ukrainische Politikerin Iryna Farion wurde erschossen. (Archivfoto)

Politikerin in der Ukraine getötet: Auftragsmord nicht ausgeschlossen

Innenminister Klymenko sieht einen Zusammenhang zwischen dem Mord und Farions gesellschaftlicher Tätigkeit. „Die grundlegenden Versionen, die derzeit in Betracht gezogen werden, sind persönliche Feindseligkeit, soziale und politische Aktivitäten von Frau Farion. Wir schließen nicht aus, dass es sich um einen Auftragsmord handelt“, teilte der Minister auf Telegram mit. Er schloss auch eine russische Beteiligung nicht aus.

Farion hatte Probleme mit der ukrainischen Justiz aufgrund von Äußerungen gegen die russischsprachige Bevölkerung. Nach Protesten von Studierenden verlor sie zeitweise ihren Posten an der Universität, wo sie als studierte Philologin Ukrainisch unterrichtete. Sie kritisierte scharf, dass viele ukrainische Soldaten an der Front weiterhin Russisch sprechen. Sie kaufte nach eigenen Angaben sogar Drohnen für den Kampf gegen den russischen Angriffskrieg.

Farion wurde oft dafür kritisiert, die ukrainische Gesellschaft zu spalten. Die russische staatliche Propaganda reagierte jedoch mit Genugtuung auf die Nachricht von ihrem Tod. „Iryna Farion, die von der ‚vollständigen Beseitigung‘ der russischsprachigen Bevölkerung träumte, ist beseitigt worden. Gott regelt die Sache dort auch ohne uns“, kommentierte die Chefredakteurin des russischen Staatsfernsehsenders RT, Margarita Simonjan. (spr)

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