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Befürchtungen zu Gewalt bei US-Wahl nehmen zu – Wahllokale im Fokus
VonLaura May
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Mit nur noch einer Woche bis zur US-Wahl wächst die Anspannung. Beobachter und Wähler befürchten von Trump-Unterstützern Gewalt am Wahltag.
Washington, D.C. – Die Angst vor einer Eskalation am Tag der US-Wahl 2024 steigt. Die Bilder des Sturms auf das Kapitol nach der vergangenen Wahl und sind im kollektiven Gedächtnis der USA eingebrannt, viele fürchten, dass Donald Trump das Wahlergebnis bei einer Niederlage nicht anerkennen könnte.
Doch nicht nur rund um das Weiße Haus in Washington ist die Stimmung angespannt. Beobachter warnen auch vor Gewalt in einzelnen Wahllokalen. Vor allem in jenen Bundesstaaten, in denen das offene Tragen von Waffen erlaubt ist – und das ist die große Mehrheit. Komplett verboten ist das Tragen von Waffen nur in sechs der 50 Bundesstaaten.
Viele Amerikaner zweifeln daran, ob Trump das Ergebnis nach der US-Wahl akzeptieren wird
Laut einer Umfrage von Associated Press sind vier von zehn registrierten Wählern in den USA besorgt über gewaltsame Versuche, die Ergebnisse nach der Wahl zu kippen. Ein ähnlich großer Anteil sei besorgt über die rechtlichen Bemühungen, dies zu erreichen. Und etwa jeder dritte Wähler sagt, er sei „äußerst“ oder „sehr“ besorgt über Versuche lokaler oder staatlicher Wahlbeamter, die endgültige Veröffentlichung der Ergebnisse zu verhindern.
6. Januar 2021 - der Sturm aufs Kapitol in Bildern
Ob Trump das Wahlergebnis bei einer Niederlage der Republikaner akzeptieren würde? Die Meinung darüber geht der Umfrage zufolge weit auseinander, je nachdem, ob man Demokraten und Republikaner fragt. Ein zwei Drittel der republikanischen Wähler glauben, dass Trump eine nachgeben würde, im Vergleich zu nur einem von zehn Demokraten.
Sorge vor Gewalt in Wahllokalen bei US-Wahl: „Ich glaube, dass manche Leute Angst haben.“
Neben den Befürchtungen, dass Donald Trump selbst Gewalt nach den Wahlen anstacheln könnte, äußern Beteiligte Sorgen über Gewalt in den Wahllokalen. Viele Leute hätten sich aufgrund der Sicherheitsrisiken entschieden haben, nicht länger als Wahlhelfer zu arbeiten, sagt Melissa Kono, Wahlbeamtin aus Wisconsin, gegenüber Newsweek. „Sie sind sehr, sehr besorgt“, dass sie in Wahllokalen bedroht werden könnten. Ich glaube, dass manche Leute Angst haben.“
Ihre Ängste seien alles andere als unbegründet. Die Arbeit der Wahlverwaltung sei seit der Wahl 2020 zunehmend gefährlich geworden. Die Drohungen gegen Wahlbüros und -mitarbeiter hätten seitdem spürbar zugenommen. Fast jeder vierte (38 Prozent) der lokalen Wahlbeamten wurde bei der Ausübung seiner Arbeit bedroht, schikaniert oder misshandelt. Dies geht aus einer Anfang des Jahres von der linksgerichteten gemeinnützigen Brennan Center for Justice durchgeführten Umfrage hervor.
„Das Tragen von Waffen in einer bestimmten Entfernung von Wahllokalen sollte verboten sein“
Behörden bereiten sich im ganzen Land auf den Wahltag vor, indem sie die Sicherheitsmaßnahmen verstärken, um die Sicherheit der Mitarbeiter und Wähler an den Wahllokalen zu gewährleisten. Besonders in den Swing States, wo mit knappen Mehrheiten gerechnet wird, ist die Stimmung angespannt. „Die Bedrohungen für Wahlbeamte und -mitarbeiter nehmen zu, und es ist entscheidend, sie ernst zu nehmen“, sagte Robert Pape, Professor für Politikwissenschaft und Direktor des Chicago Project on Security and Threats an der Universität von Chicago, im Gespräch mit Newsweek.
Auch Robert Shapiro, Professor für Politikwissenschaft an der Columbia University betonte gegenüber dem US-Magazin, die Bedeutung von ausreichender Polizeipräsens und Sicherheitsmaßnahmen in den Wahllokalen. Vor allem, weil an vielen Orten in den USA viele Leute Waffen mit sich führen, steige das Eskalationspotenzial. „Es versteht sich von selbst, dass in Staaten, in denen das Tragen von Waffen erlaubt ist, das Tragen von Waffen in einer bestimmten Entfernung von Wahllokalen verboten sein sollte“, sagte Shapiro. (lm)