Zwei Wochen vor der Bundestagswahl

„Wenig Wahl, viel Qual“ – Wagenknecht sieht im Merz-Scholz-TV-Duell „Ego-Duell zweier älterer Herren“

  • Franziska Schwarz
    VonFranziska Schwarz
    schließen
  • Paula Völkner
    Paula Völkner
    schließen

Zur Analyse des TV-Duells zwischen Merz und Scholz treffen Söder und Klingbeil aufeinander. Wen die Vertreter von SPD und Union als Sieger sehen, dürfte klar sein.

Update, 8.03 Uhr: Wer ist „Sieger“ des Merz-Scholz-TV-Duells? Für BSW-Chefin Sahra Wagenknecht offenbar keiner der beiden. Sie kritisierte das Auftreten der Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2025. „Scholz gegen Merz bedeutet: Wenig Wahl, viel Qual“, sagte Wagenknecht den Funke-Zeitungen, und fügte an: „Das war ein Ego-Duell zweier älterer Herren, um die Zukunft unseres Landes ging es kaum.“

TV-Duell zwischen Merz und Scholz: Anfang einer Großen Koalition (GroKo)?

Update vom 10. Februar, 6.32 Uhr: Das TV-Duell Scholz vs. Merz ist an diesem Montag eines der Hauptthemen in den deutschen Medien. Der Spiegel sieht in dem Duell „GroKo-Vibes“, denn Merz habe bei dem Schlagabtausch auch sehr deutlich gemacht, dass er sich zum Beispiel beim Thema Migrationspolitik mit der SPD einig werden könnte.

Kennen Sie alle? Diese 41 Parteien wurden formal zur Bundestagswahl 2025 zugelassen

Bundestagswahl
41 Parteien wurden für die Bundestagswahl formal zugelassen, doch nur 29 davon nehmen teil. Zwölf der Mitte Januar vom Bundeswahlausschuss formal anerkannten Parteien werden bei der Abstimmung nicht dabei sein, wie die Bundeswahlleiterin Ende Januar in Wiesbaden mitteilte. Anders als langjährige Bundestags- und Landtagsparteien hatten vor allem kleinere Parteien beispielsweise noch eine erforderliche Anzahl von Unterstützerunterschriften nachweisen müssen. © IMAGO/Sascha Steinach
Bundestagswahl
SPD, Grüne, FDP, AfD, Linke, Freie Wähler, Volt, Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, Bündnis Deutschland und das Bündnis Sahra Wagenknecht sind demnach in allen 16 Ländern mit Landeslisten vertreten. Die CDU tritt in allen Bundesländern außer Bayern an, die CSU (Foto) nur in Bayern. Die übrigen Parteien werden nicht in allen Ländern auf den Stimmzetteln stehen. Acht von ihnen treten den Angaben nach jeweils nur in einem Land an. © IMAGO/Michael Bihlmayer
Die SPD wird bei der Bundestagswahl 2025 auf den Wahlzetteln stehen. Die Partei schickt Kanzler Olaf Scholz erneut als Spitzenkandidat ins Rennen.
Wir haben die 41 formal zugelassenen Parteien gesammelt. Die SPD wird bei der Bundestagswahl 2025 auf den Wahlzetteln stehen. Die Partei schickt Kanzler Olaf Scholz erneut als Spitzenkandidat ins Rennen. © Hendrik Schmidt / dpa
Die CDU geht mit Friedrich Merz als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2025.
Die CDU geht mit Friedrich Merz als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2025. © Thomas Banneyer / dpa
Auch Bündnis 90/Die Grünen ist als Partei zur Bundestagswahl zugelassen. Spitzenkandidat ist Robert Habeck.
Auch Bündnis 90/Die Grünen ist als Partei zur Bundestagswahl zugelassen. Spitzenkandidat ist Robert Habeck. © Georg Wendt / dpa
Auch die FDP um Parteichef Christian Lindner wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen.
Auch die FDP um Parteichef Christian Lindner wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen.  © Moritz Frankenberg / dpa
Auf den Wahlzetteln können Wählende auch bei der AfD ihr Kreuz setzen. Mit Alice Weidel stellt die Partei auch eine Kanzlerkandidatin.
Auf den Wahlzetteln können Wählende auch bei der AfD ihr Kreuz setzen. Mit Alice Weidel stellt die Partei auch eine Kanzlerkandidatin. © Sebastian Kahnert / dpa
In Bayern wird die CSU auf dem Wahlzettel stehen
In Bayern wird die CSU auf dem Wahlzettel stehen. Die Schwesterpartei der Union ist zugelassen für die Bundestagswahl – der Name von Parteichef Markus Söder wird darauf allerdings nicht auftauchen, er bleibt als Ministerpräsident in Bayern und will nicht nach Berlin. © Daniel Vogl / dpa
Die Linke wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Linke wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. © Hendrik Schmidt / dpa
Als mindestens in einem Landtag vertretene Partei ist auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Wahl zugelassen.
Als mindestens in einem Landtag vertretene Partei ist auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zur Wahl zugelassen. Seit der Absplitterung von den Linken sitzt das BSW auch bereits im Bundestag. © Hannes P Albert / dpa
Auch das Bündnis Deutschland ist zur Wahl zugelassen
Auch das Bündnis Deutschland – hier ein Foto aus dem Jahr 2022 – ist als Partei, die in einem Landtag vertreten ist, zur Wahl zugelassen. Die rechtskonservative, wirtschaftsliberale Partei ist mit sieben Abgeordneten in der Bremer Bürgerschaft vertreten. © Bernd von Jutrczenka / dpa
Selbiges gilt für die Freien Wähler, hier Parteivorsitzender Hubert Aiwanger. Die Partei ist aktuell in Bayern und Rheinland-Pfalz im Landtag vertreten.
Selbiges gilt für die Freien Wähler, hier Parteivorsitzender Hubert Aiwanger. Die Partei ist aktuell in Bayern und Rheinland-Pfalz im Landtag vertreten. © Daniel Vogl / dpa
Bayern-Partei ist zur Bundestagswahl zugelassen
Zu den 31 weiteren Parteien, die der Bundeswahlausschuss wegen eingehaltener Formalitäten zur Wahl zulässt, gehört auch die Bayernpartei. Sie setzt sich laut eigenen Aussagen für „Selbstbestimmung, Föderalismus und die Eigenstaatlichkeit Bayerns“ ein. Das Foto zeigt ein Plakat aus dem Wahlkampf zur Landtagswahl in Bayern 2023. © IMAGO/Goldmann
Zur Bundestagswahl 2025 zugelassen ist auch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, kurz MLPD.
Zur Bundestagswahl 2025 zugelassen ist auch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, kurz MLPD. Sie versteht sich als kommunistische deutsche Kleinpartei. © IMAGO / Michael Gstettenbauer
Auch zur Bundestagswahl zugelassen: Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität, kurz BüSo. Das Foto zeigt ein Wahlplakat aus dem Jahr 2019.
Auch zur Bundestagswahl zugelassen: Die Bürgerrechtsbewegung Solidarität, kurz BüSo. Das Foto zeigt ein Wahlplakat aus dem Jahr 2019. © Revierfoto via www.imago-images.de
Die Gartenpartei, hier als Wahlplakat in einer Reihe mit AfD und SPD aufgeführt zum Landtagswahl-Rennen in Sachsen-Anhalt 2021, wurde ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl.
Die Gartenpartei, hier als Wahlplakat in einer Reihe mit AfD und SPD aufgeführt zum Landtagswahl-Rennen in Sachsen-Anhalt 2021, wurde ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl. © IMAGO / Jan Huebner
Auch auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl dabei: Die Partei der Humanisten. Ihr Fokus liegt auf Säkularisierung und Wissenschaft.
Auch formal zugelassen: Die Partei der Humanisten. Ihr Fokus liegt auf Säkularisierung und Wissenschaft. © IMAGO / Müller-Stauffenberg
Die Basisdemokratische Partei Deutschland, kurz dieBasis, wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Basisdemokratische Partei Deutschland, kurz dieBasis, wurde zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.  © IMAGO / IPON
Die Gerechtigkeitspartei – Team Todenhöfer, hier Namensgeber Todenhöfer im Bild, wurde 2020 gegründet. Zur Bundestagswahl 2025 ist sie zugelassen.
Die Gerechtigkeitspartei – Team Todenhöfer, hier Namensgeber Todenhöfer im Bild, wurde 2020 gegründet. Zur Bundestagswahl 2025 ist sie zugelassen. © Jörg Carstensen / dpa
Ebenfalls zugelassen: Die Kleinpartei Menschliche Welt.
Ebenfalls zugelassen: Die Kleinpartei Menschliche Welt. © IMAGO/Manfred Segerer
Auch das Bündnis C – hier eine Wahlwerbung für die Parteivorsitzende Karin Heepen aus dem Jahr 2019 (2. Plakat v.r.) – ist zugelassen.
Auch das Bündnis C – hier eine Wahlwerbung für die Parteivorsitzende Karin Heepen aus dem Jahr 2019 (2. Plakat v.r.) – ist zugelassen. © IMAGO / Karina Hessland
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl ist die Partei UNABHÄNGIGE für bürgernahe Demokratie.
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl ist die Partei UNABHÄNGIGE für bürgernahe Demokratie. © IMAGO/Sandy Dinkelacker
Die Partei Die PARTEI ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Ihr Vorsitzender Martin Sonneborn sitzt für die Vereinigung im EU-Parlament.
Die Partei Die PARTEI ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Ihr Vorsitzender Martin Sonneborn sitzt für die Vereinigung im EU-Parlament. © Kay Nietfeld / dpa
Auch die als rechtsextrem geltende Partei Freie Sachsen ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Auch die als rechtsextrem geltende Partei Freie Sachsen ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. © IMAGO/BODE
Auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl wird man ein Kreuz auch bei der Tierschutzpartei setzen können. Der Name verrät, wofür die Vereinigung besonders steht.
Auf den Wahlzetteln zur Bundestagswahl wird man ein Kreuz auch bei der Tierschutzpartei setzen können. Der Name verrät, wofür die Vereinigung besonders steht. © IMAGO/Revierfoto
Auch die Partei Ab jetzt...Demokratie durch Volksabstimmung wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen.
Auch die Partei Ab jetzt...Demokratie durch Volksabstimmung wurde vom Bundeswahlausschuss zur Bundestagswahl zugelassen. © IMAGO/Oliver Kaelke/DeFodi Images
Die Partei Cannabis Social Club (kurz: CSC) setzt sich für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ein. Zur Bundestagswahl ist sie zugelassen.
Die Partei Cannabis Social Club (kurz: CSC) setzt sich für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ein. Zur Bundestagswahl ist sie zugelassen. Das Symbolfoto zeigt eine Tafel mit etwaiger Aufschrift. © IMAGO / Bihlmayerfotografie
Auf dem Wahlzettel – hier ein Beispiel zur Europawahl 2024 – steht auch bei der Bundestagswahl die Partei MERA25.
Zugelassen ist auch die Partei MERA25. Sie steht nach eigener Aussage für „Linke Politik für Frieden, Solidarität und Freiheit“. © IMAGO/Manfred Segerer
Die Ökologisch Demokratische Partei, kurz ÖDP, ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Ökologisch Demokratische Partei, kurz ÖDP, ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Das Bild zeigt ein aktuelles Wahlplakat. © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Franz Feiner
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) stellt einen Sonderfall in Deutschland dar.
Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) stellt einen Sonderfall in Deutschland dar. Die Partei ist seit 1955 von der Fünf-Prozent-Hürde befreit. Dementsprechend sitzt mit Stefan Seidler gar ein Mitglied im Bundestag. Auch bei der Bundestagswahl 2025 ist die Partei wählbar. © Axel Heimken / dpa
Zur Bundestagswahl 2025 ist auch die Partei Liberale Demokraten – die Sozialliberalen (kurz: LD) zugelassen.
Zur Bundestagswahl 2025 ist auch die Partei Liberale Demokraten – die Sozialliberalen (kurz: LD) zugelassen.  © IMAGO/Bernd Leitner
Hier auf dem Stimmzettel zur Landtagswahl 2022 in NRW, bald auch auf dem Stimmzettel zur Bundestagswahl 2025: Die Partei Die LIEBE.
Hier auf dem Stimmzettel zur Landtagswahl 2022 in NRW: Die Partei Die LIEBE. © IMAGO/Juergen Schwarz
Auch die Partei Volt wird bei der Bundestagswahl 2025 wählbar sein. Unter anderem steht sie für Klimaschutz und ein starkes Europa.
Auch die Partei Volt wird bei der Bundestagswahl 2025 wählbar sein. Unter anderem steht sie für Klimaschutz und ein starkes Europa. © IMAGO/Stefan Zeitz
Die WerteUnion galt eigentlich als Verein, der den konservativen Markenkern der Union vertrat.
Die WerteUnion galt als Verein, der den konservativen Markenkern der Union vertrat. 2024 strebte Ex-Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen dann die Gründung einer eigenen Partei an, der er nun vorsitzt. Zur Bundestagswahl 2025 wurde die WerteUnion nun zugelassen. © Soeren Stache / dpa
Die Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (kurz: DAVA) ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Die Partei gilt als Erdogan-nah.
Die Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch (kurz: DAVA) ist zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Die Partei gilt als Erdogan-nah. © IMAGO/Guido Schiefer
Die trotzkistische Kleinpartei Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale (kurz SGP) ist zur Bundestagswahl zugelassen.
Die trotzkistische Kleinpartei Sozialistische Gleichheitspartei, Vierte Internationale (kurz SGP) ist zur Bundestagswahl zugelassen. Sie setzt sich gegen Kapitalismus und Krieg ein. Das Wahlplakat stammt aus dem Jahr 2023 aus Berlin. © IMAGO/Stefan Zeitz
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl 2025: Die Partei für Verjüngungsforschung.
Ebenfalls zugelassen zur Bundestagswahl 2025: Die Partei für Verjüngungsforschung. Sie setzt sich für die schnellere Entwicklung von Verjüngungstherapien ein. Das Plakat hing im Wahlkampf zur Europawahl 2024 in Chemnitz. © IMAGO/Fotostand / Nachtigall
Auf dem Stimmzettel für die Europawahl 2024 standen die Partei des Fortschrittes (kurz: PdF) und auch die V-Partei³ bereits.
Auf dem Stimmzettel für die Europawahl 2024 standen die Partei des Fortschrittes (kurz: PdF) und auch die V-Partei³ bereits. Beide wurden auch für die Bundestagswahl 2025 zugelassen. Die ³ bei der V-Partei steht übrigens für „Veränderung, Vegetarier und Veganer“. © IMAGO/Manfred Segerer
Die Partei DIE SONSTIGE ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Partei DIE SONSTIGEN ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. Laut Website steht man als „Friesenpartei“ für „skurrile Minderheiten, Systemwechsel & gegen neurechte Klima-Leugnung“. © IMAGO/Michael Bihlmayer
Im Wahllokal kann man seinen Stimmzettel auch mit einem Kreuz bei der Dr. Ansay Partei in die Urne werfen.
Auch die Dr. Ansay Partei wurde zugelassen. © Patrick Pleul / dpa
Die Partei DIE NEUE MITTE ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Partei DIE NEUE MITTE ist ebenfalls zur Bundestagswahl 2025 zugelassen. © bpb
Die Piratenpartei Deutschland ist ebenfalls für die Bundestagswahl 2025 zugelassen.
Die Piratenpartei Deutschland ist ebenfalls für die Bundestagswahl 2025 zugelassen. Das Plakat stammt aus der Kampagne zur Europawahl 2024. © IMAGO/Fotostand / Nieweler

Klingbeil fand Scholz im TV-Duell mit Merz „faktenstark“

Update, 22.35 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil hat das TV-Duell zwischen Kanzler Olaf Scholz und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz als „gutes Duell in der demokratischen Mitte“ gewürdigt. „Ich glaube, das ist für die politische Kultur in diesem Land gerade auch in diesen Zeiten nicht unwichtig“, sagte er bei Miosga. Gleichzeitig lobte er den Auftritt von Scholz in dem ersten von zwei geplanten TV-Duellen. „Ich fand, der Kanzler war sehr faktenstark“, sagte er. 

Nach TV-Duell zwischen Merz und Scholz: Söder und Klingbeil diskutieren über Unions-Abstimmung

Update, 22.15 Uhr: Nach einem Blick auf das TV-Duell sprechen die Gäste bei Miosga über den Eklat im Bundestag der vergangenen Woche. Söder nannte Merz‘ Vorgehen der vergangenen Woche im Bundestag einen „Lackmustest der Glaubwürdigkeit“. Merz‘ Abstimmung über die Unionspläne mit Stimmen der AfD sei kein Tabubruch. Klingbeil hielt dagegen: „Dass Friedrich Merz nach Aschaffenburg sagt, ich ziehe hier durch. Egal, was rechts oder links ist. Das macht man nicht unter demokratischen Parteien.“ Söder wiederum warf Klingbeil vor: „Ihr spielt damit der AfD erst recht damit in die Hand.“

Söders Kritik nach TV-Duell: „Das fand ich unangemessen für einen Kanzler“

Update, 21.56 Uhr: Nach dem TV-Duell zwischen Merz und Scholz geht es bei Miosga in die Analyse. Wenig überraschend hält der CSU-Chef Markus Söder Merz für den Sieger des Duells. Söder kritisiert auf Nachfrage gleich zu Beginn eine Aussage von Olaf Scholz während des TV-Duells: „Das fand ich unangemessen für einen Kanzler.“ Scholz zählte während der Debatte mit Merz auf, was Deutschland beim Thema Migration bereits erreicht habe und fragte bezogen darauf, dies nach der Bundestagswahl zu kassieren: „Warum soll man so doof sein“.

Über Scholz Auftritt sagt Söder, er habe das Gefühl, „er lebt in einer anderen Welt“. Über den Kanzler habe er sich gewundert. „Das Ding mit Olaf Scholz“, sagt Söder, sei „auserzählt“. Lars Klingbeil hingegen kritisiert Merz Aussage im TV-Duell, dieser habe seine Haltung über Taurus-Lieferungen nie geändert. Erneut wirft Klingbeil dem CDU-Chef einen Tabu- und Wortbruch mit Blick auf die Abstimmung mit der AfD vor. Da käme möglicherweise auch bei Wahlberechtigten die Frage nach mangelnder Verlässlichkeit auf.

Update von 21.47 Uhr: Schon während das TV-Duell noch läuft, meldet sich Markus Söder via X zu Wort. „Ungefähr“ zur Halbzeit zieht der CSU-Chef schon Bilanz und meint: „Merz ist der klare Sieger“. Zum Start der Sendung von Caren Miosga soll Söder dann etwas Positives zu Scholz‘ Auftritt sagen. Es folgt langes Schweigen. Nach Söders Sicht habe der SPD-Kanzler sehr viel das Wort „Ich“ benutzt und versucht „Rambazamba zu machen“. Doch das sei „nach hinten losgegangen“. „Aber er hat sich zumindest bemüht“, schließt Söder.

Erstmeldung: Berlin – Zum ersten Mal haben sich am Sonntag (9. Februar) die Kanzlerkandidaten von Union und SPD, Friedrich Merz und Olaf Scholz, im TV-Duell zur direkten Debatte gegenübergestanden. Zwei Wochen vor der Bundestagswahl am 23. Februar lieferten sich Scholz und Merz bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF einen 90-minütigen Schlagabtausch.

Nach TV-Duell zwischen Merz und Scholz: Söder und Klingbeil zu Gast bei Miosga

Meist beanspruchen nach TV-Duellen beide Seiten den Erfolg für sich. Diese Gelegenheit bietet sich CDU und SPD in diesem Jahr direkt nach dem TV-Duell bei Caren Miosga in der ARD. Unter dem Titel „Wahl 2025“ führt die Moderatorin nach dem TV-Duell zwischen Friedrich Merz und Olaf Scholz Gespräche mit hochrangigen Parteivertretern, darunter Markus Söder (CSU) und SPD-Chef Lars Klingbeil. In der Sendung wird Miosga mit ihren Gästen das TV-Duell der beiden Kanzlerkandidaten analysieren – es soll um die Aussagen sowie das Auftreten von Scholz und Merz gehen.

„Wie haben sich die Kandidaten geschlagen? Wer hat die besseren Lösungen für das Land? Wer kann von der aktuellen Migrationsdebatte profitieren? Und wie wollen sie die Wirtschaft wieder in Gang bringen und den Sozialstaat reformieren?“, heißt es in der Beschreibung der Sendung. Neben Klingbeil und Söder ist auch die stellvertretende Spiegel-Chefredakteurin, Melanie Amann, zu Gast, um über das Aufeinandertreffen von Scholz und Merz zu sprechen. (pav mit dpa)

Rubriklistenbild: © IMAGO / Chris Emil Janßen, IMAGO / dts Nachrichtenagentur, IMAGO / Political-Moments, IMAGO / Political-Moments, IMAGO / IPON