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Illerkirchberg-Vergewaltiger an Bord – jetzt wird klar, wer im Abschiebeflieger nach Afghanistan sitzt
VonHannes Niemeyer
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Nach Ankündigung des „Sicherheitspaketes“ greift die Ampel nun durch. Am Freitagmorgen startete ein Abschiebe-Flug nach Afghanistan. Was über die 28 Straftäter an Bord bekannt ist.
Die Abschiebung war schon seit zwei Monaten geplant, soll durch Katar disrekt unterstützt worden sein. Der Zeitpunkt erscheint angesichts der neuen Entwicklungen in der Migrationspolitik nun nahezu optimal, um den neuen Plänen der Ampel-Regierung Nachdruck zu verleihen. An Bord des Fliegers befanden sich insgesamt 28 Straftäter, wie Faeser am Freitagmorgen bekannt gab. Laut der Welt habe das Innenministerium bei den jetzt stattgefundenen Abschiebungen auf besonders harte Fälle geachtet. Nach und nach wird auch teils klar, wer sich im Flieger befindet.
Abschiebe-Flug nach Afghanistan mit 28 Straftätern: Illerkirchberg-Vergewaltiger an Bord
So gab etwa das Migrationsministerium in Stuttgart an, dass auch fünf Männer abgeschoben wurden, die sich zuletzt in Baden-Württemberg aufgehalten hatten. Es handele sich dabei allesamt um „schwere Straftäter“. Einer von ihnen hatte zuletzt in Illerkirchberg (Alb-Donau-Kreis) gelebt und vergewaltigte mit drei weiteren Tätern im Raum Ulm eine damals 14-Jährige über mehrere Stunden, wie es aus dem Ministerium hieß. Das Mädchen sei zuvor unter Alkohol- und Drogeneinfluss gesetzt worden. Besagter Täter hatte danach eine Haftstrafe von zwei Jahren und zwei Monaten verbüßt, danach kam er in Abschiebehaft. Die Abschiebung wurde aufgrund der Taliban-Machtübernahme allerdings nicht vollzogen.
Ein anderer Afghane sei ein „Mehrfach- und Intensivtäter“, der mehr als 160 Mal strafrechtlich in Erscheinung getreten war. In einer Mitteilung des Ministeriums hieß es, vier der Männer seien aus der Strafhaft an den Flughafen Leipzig/Halle gebracht worden. Einer wurde von der Polizei für die Abschiebung festgenommen.
Auch Bayern schiebt drei Straftäter nach Afghanistan ab
Auch aus Bayern befanden sich Straftäter an Bord, wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Freitag bestätigte. Wie bekannt gegeben wurde, waren zwei von ihnen wegen Sexualstraftaten und der dritte wegen einer Straftat nach dem Betäubungsmittelgesetz zu Freiheitsstrafen verurteilt worden. Sie seien 27, 29 und 30 Jahre alt.
Aus einem Bericht der Welt geht auch hervor, dass zusätzlich aus Sachsen-Anhalt zwei afghanische Straftäter abgeschoben wurden. Das Innenministerium teilte demnach mit, dass es sich um zwei Männer handele. „Eine Person wurde wegen zweifacher Vergewaltigung verurteilt und verbüßt eine mehrjährige Jugendstrafe“, zitiert das Medium das Innenministerium. Und weiter: „Die zweite Person ist wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen verurteilt“. Zudem habe es ein Ermittlungsverfahren wegen der Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige gegeben.
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Weitere „schwere Straftäter“ an Bord der Maschine – Abschiebung seit Monaten geplant
Auch das Innenministerium aus Niedersachsen meldet zudem, dass fünf „schwere Straftäter“ an Bord der Maschine seien – sie seien allesamt zwischen 20 und 30 Jahre alt und wären entweder aus Strafhaft oder aus Freiheit abgeschoben worden. Ebenso aus Hessen sollen sechs Straftäter dabei gewesen sein, aus Thüringen einer. Letzterer sei unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Diebstrahl verurteilt worden. Auch Rheinland-Pfalz schob einen Sexualstraftäter ab. Aus Berlin kamen zwei Männer, die wegen mehrfacher gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise Vergewaltigung verurteilt wurden, dazu. Nordrhein-Westfalen beteiligte sich ebenso an der Abschiebe-Aktion. Darüber, ob, und wenn ja, wie viele Straftäter aus NRW abgeschoben wurden, ließen sich zunächst keine Informationen finden – für die übrigen deutschen Bundesländer gab es ebenfalls zunächst keine bekannten Daten.
Derweil debattiert Deutschland weiter über die Neuausrichtung der Asylpolitik. Die Union etwa kritisierte die neuen Migrations-Maßnahmen der Ampel. (han)