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Reaktionen auf Bundestagswahl: Grüner Paukenschlag – Habeck zieht Konsequenzen

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Die Wahlergebnisse sorgen für neue Machtlagen in Deutschland. Nach Christian Lindner zieht nun Robert Habeck Konsequenzen. Der News-Ticker zu Bundestagswahl-Reaktionen.

Update, 11.14 Uhr: Paukenschlag bei den Grünen am Tag nach der Bundestagswahl 2025! Noch-Wirtschaftsminister Robert Habeck hat auf einer Pressekonferenz seiner Partei angekündigt, künftig keine führende Rolle in seiner Partei mehr einnehmen zu wollen. „Ich werde keine führende Rolle in den Personaltableaus der Grünen mehr beanspruchen oder anstreben“, sagte er in Berlin am Montag. Ob er sein Bundestagsmandat behalten wolle, wollte Habeck auf Nachfrage nicht beantworten.

„Es war ein großartiger Wahlkampf“, sagte Habeck. Aber auch: „Es ist kein gutes Ergebnis, ich wollte mehr, und wir wollten mehr.“ Im Wahlkampf habe sich enorm viel „verschoben“, sagte Habeck. Es sei erschreckend, dass die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel im Wahlkampf über „Remigration“ habe sprechen können, so als sei dies ein ganz normaler Begriff. Das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz der Union „behandelt Menschen als Naturkatastrophen“. All dies seien gefährliche Tendenzen. Von Selbstkritik war in Habecks Rede wenig wahrzunehmen. Vielmehr lobte er den eigenen Wahlkampf und legte das Wahlergebnis als Niederlage für die Union aus, die sich inhaltlich an die AfD angenähert habe. Dennoch zieht er Konsequenzen.

Habeck zieht nach Bundestagswahl Konsequenzen - und gibt Union die Schuld

Habeck sieht die Gründe für das schlechte Abschneiden der Grünen auch bei Unionsfraktionschef Friedrich Merz, wie er am Wahlabend deutlich gemacht hatte. Bis Mitte vergangenen Monats seien die Grünen in den Umfragen auf einem guten Weg gewesen. Doch dann habe die Union im Bundestag mit der AfD gestimmt. „Und danach haben sehr viele Leute gesagt: ‚So nicht, nicht Friedrich Merz und nicht regieren mit der Union.‘“ Die Grünen hatten dies nicht ausgeschlossen, weil die Parteien der Mitte miteinander gesprächsfähig bleiben müssten. Seiner Ansicht nach hat ihnen das aber bei den Wählern geschadet.

Robert Habeck hat am Tag nach der Bundestagswahl 2025 angekündigt, künftig keine Führungsrolle bei den Grünen mehr einnehmen zu wollen.

Update, 8.16 Uhr: Die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich nach dem angekündigten Rücktritt des FDP-Chefs Christian Lindner offen für eine Übernahme des Parteivorsitzes gezeigt. „Ich stehe voll und ganz hinter der FDP und werde dort in der Partei Verantwortung übernehmen, wo es notwendig ist und wo es gewünscht wird“, sagte die EU-Abgeordnete der Bild-Zeitung laut Mitteilung heute.

Reaktionen auf Bundestagswahl-Ergebnisse: CSU greift Freie Wähler von Aiwanger an

Update, 7.29 Uhr: Die CSU hatte auf bessere Bundestagswahl-Ergebnisse gehofft. Dass es nicht mehr als 37,2 Prozent in Bayern wurden, liegt aus Sicht von Fraktionschef Klaus Holetschek auch an den Freien Wählern (FW) mit ihrem Parteichef Hubert Aiwanger. Der FW-Wahlkampf mit dem verfehlten Ziel, in den Bundestag einzuziehen, hat Holetschek zufolge CDU und CSU möglicherweise wertvolle Stimmen gekostet. „Die Strategie von Hubert Aiwanger ist krachend gescheitert“, sagte Holetschek der Augsburger Allgemeinen weiter. Die Freien Wähler erreichten bundesweit 1,5 Prozent und verpassten damit deutlich den Einzug in den Bundestag.

Ergebnisse für die AfD bei der Bundestagswahl 2025: Zentralrat der Juden „erschrocken“

Update, 7.01 Uhr: Die Ergebnisse der AfD bei der Bundestagswahl lösen große Sorge bei jüdischen Vertretern aus. Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sagte, er sei erschrocken, auch wenn der Wahlerfolg gemäß den Umfragen zu erwarten war. Doch die AfD hat ihren Stimmenanteil in nur drei Jahren verdoppelt, betonte er laut Nachrichtenagenturen. „Es muss uns alle umtreiben, dass ein Fünftel der deutschen Wähler einer mindestens in Teilen rechtsextremistischen Partei ihre Stimme gibt“, sagte Schuster weiter. Zudem äußerte Schuster Sorge über eine möglicherweise schwierige Koalitionsbildung.

Update, 6.25 Uhr: Österreichs FPÖ-Chef Herbert Kickl hat der AfD zu den Bundestagswahl-Ergebnissen gratuliert. In der „Brandmauer der Einheitsparteien“ klaffe jetzt ein „ein riesiges Loch“, erklärte er. Die Menschen wollten „nicht mehr länger Bevormundung, illegale Masseneinwanderung, daraus folgenden islamistischen Terror und Sicherheitschaos, Klimakommunismus und Wohlstandszerstörung ertragen.“ Kickls rechtspopulistische FPÖ war bei der vergangenen Österreich-Wahl stärkste Kraft geworden.

Bundestagswahl 2025: Von „Tünkram“ bis zum „Tor zur Hölle“ – denkwürdige Zitate aus dem Wahlkampf

Bundestag - Vertrauensfrage
„Fritze Merz erzählt gern Tünkram“ – SPD-Kanzler Scholz am 16. Dezember zu Vorwürfen von Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), der Amtsinhaber sei bei Debatten auf EU-Ebene passiv und melde sich nicht zu Wort. „Tünkram“ ist Plattdeutsch und bedeutet dummes Zeug oder Unsinn. © Michael Kappeler/dpa
Olaf Scholz, Wahlparteitag SPD
„Manch einer hat uns schon abgeschrieben. Das kann unsere sozialdemokratische Partei mit über 160 Jahren Kampferfahrung aber überhaupt nicht beeindrucken.“ – SPD-Ko-Chefin Saskia Esken (rechts) beim Parteitag am 11. Januar in Berlin zu den schwachen Umfragewerten für die Sozialdemokraten und der Hoffnung auf eine Aufholjagd bis zur Wahl. © Imago
Nach Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg-Rechte Proteste
„Wenn es dann Remigration heißen soll, dann heißt es eben Remigration.“ – AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel beim Parteitag am 11. Januar in Riesa zur Aufnahme des umstrittenen Begriffs in das Wahlprogramm, der im rechten Spektrum für die massenhafte Ausweisung von Menschen mit Migrationshintergrund steht. © dpa
AfD-Bundesparteitag in Riesa
„Wenn wir am Ruder sind, wir reißen alle Windkraftwerke nieder. Nieder mit diesen Windmühlen der Schande!“ – AfD-Kanzlerkandidatin Weidel beim Parteitag am 11. Januar in Riesa. © Sebastian Kahnert/dpa
Habeck liest aus seinem neuen Buch
„Ich war nicht gut in Rechtschreibung früher und hatte einen leichten Schlag in Richtung Legasthenie.“ – Der Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck räumt am 12. Januar ein, als Schüler eine Rechtschreibschwäche gehabt zu haben. Habeck thematisierte bei der „Wahlarena“ des „Mannheimer Morgen“ in Mannheim seine Schulzeit und persönliche Schwächen. © Kay Nietfeld/dpa
Wahlplakate in Wiesbaden - SPD
„Es gibt, glaube ich, keinen Kanzler in der Bundesrepublik, der sich so im Detail in Gesetze eingemischt hat, damit sie pragmatisch werden.“ – Olaf Scholz zieht am 13. Januar eine positive Bilanz seines Wirkens als Regierungschef. „Es sind unglaublich viele Entscheidungen getroffen worden, die ohne meine Intervention gar nicht zustande gekommen wären“, sagte er den NRW-Lokalradios. © Arne Dedert/dpa
Nach tödlichem Angriff in einem Park in Aschaffenburg
„Das Maß ist endgültig voll.“ – Unions-Kanzlerkandidat Merz am 23. Januar nach dem Messerangriff von Aschaffenburg auf eine Kindergartengruppe mit zwei Toten, den ein Geflüchteter aus Afghanistan begangen haben soll. © Daniel Vogl/dpa
Demo gegen Rechts - Berlin
„Ich gucke nicht rechts und nicht links. Ich gucke in diesen Fragen nur geradeaus.“ – Merz am 24. Januar bei der Ankündigung, für Anträge zur Verschärfung der Migrationspolitik im Bundestag auch eine Mehrheit mit AfD-Unterstützung zu tolerieren. Die Menschen sehen das kritisch und gehen auf die Straße. © Christophe Gateau/dpa
Demonstration zur Migrationspolitik - Berlin
„Die Brandmauer bröckelt.“ – Die AfD-Fraktion am 29. Januar im Online-Dienst X zur bisher geltenden Abgrenzung der CDU von der in Teilen als rechtsextremistisch eingestuften Partei, nachdem erstmals mit ihrer Hilfe ein Unionsantrag eine Mehrheit im Bundestag erhalten hat. © Sebastian Gollnow/dpa
209. Bundestagssitzung: Heidi Reichinnek, Linke
„Allen politischen Differenzen zum Trotz hätte ich mir niemals vorstellen können, dass eine christlich-demokratische Partei diesen Dammbruch vollzieht und mit Rechtsextremen paktiert.“ – Die Vorsitzende der Linken im Bundestag, Heidi Reichinnek, am 29. Januar im Bundestag in ihrer viral gegangenen Rede zum mit AfD-Stimmen verabschiedeten Unionsantrag. © Imago
Bundestag - Regierungserklärung
„Und deshalb, finde ich, kann ich ihm nicht mehr trauen.“ – Kanzler Olaf Scholz über das Verhalten von Friedrich Merz am 29. Januar 2025. Das sei „wahrscheinlich ein ganz bedeutender Tag in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“ gewesen, sagte Scholz in der ARD-Sendung „Maischberger“. Die Union habe einen Konsens aufgekündigt, den es die ganze Nachkriegsgeschichte über unter den Demokraten in Deutschland gegeben habe.  © Kay Nietfeld/dpa
Demonstration fuer die Brandmauer und gegen die CDU
„Für falsch halte ich es, (…) sehenden Auges erstmalig bei einer Abstimmung im Deutschen Bundestag eine Mehrheit mit den Stimmen der AfD zu ermöglichen.“ – Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisiert am 30. Januar das Vorgehen von Merz. © Matthias Gränzdörfer/Imago
Wahlkampf Grüne - Berlin
„Tun Sie es nicht, Herr Merz.“ – Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck appelliert am 28. Januar eindringlich an Unionsfraktionschef Friedrich Merz, keine gemeinsame Sache mit der AfD zu machen.  © Christoph Soeder/dpa
Sitzung, Bundestag, Plenum
„Das Tor zur Hölle können wir noch gemeinsam schließen.“ – SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich am 31. Januar in der Bundestagsdebatte über eine angekündigte Zustimmung der AfD auch zu einem Migrationsgesetz der Union. Dieses scheiterte aber letztlich auch an fehlender Unterstützung aus der Union. © Bernd Elmenthaler/Imago
Bundestag
„Ich bin mit mir persönlich sehr im Reinen, dass wir es wenigstens versucht haben.“ – Merz am 31. Januar nach dem Scheitern seines Gesetzentwurfs zur Verschärfung der Migrationspolitik im Bundestag, obwohl auch dieser von den AfD-Abgeordneten geschlossen unterstützt wurde. © Kay Nietfeld/dpa
Nach tödlichem Angriff in Aschaffenburg - Trauerfeier
„Diese Woche hat die Union klargemacht, dass es ihr ernst ist. Und damit ist die Glaubwürdigkeit auch eines neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz enorm gestiegen.“ – CSU-Chef Markus Söder sieht am 2. Februar die Position der Union nach den umstrittenen Abstimmungen zur Migrationspolitik im Bundestag deutlich gestärkt.  © Daniel Vogl/dpa
Bundesparteitag der CDU - Friedrich Merz + Markus Söder
„Mit den Grünen ist kein Richtungswechsel und keine Koalition möglich.“ – CSU-Chef Markus Söder anlässlich des CDU-Parteitags am 3. Februar auf X. © Imago
Wahlkampf – ZDF-Livesendung "Schlagabtausch"
„Wie dumm kann man sein zu sagen, man macht Sanktionen, um Russland zu schaden. Am Ende schaden wir vor allem unserer Wirtschaft.“ – BSW-Chefin Sahra Wagenknecht am 6. Februar in einer ZDF-Wahlrunde zu ihrer Forderung nach einer Wiederaufnahme der Gaslieferungen aus Russland. © Christoph Soeder/dpa
Scholz und Merz im TV-Duell
„Wir können auf die FDP keine Rücksicht nehmen.“ – Merz am 7. Februar, nachdem er mögliche Wähler der in Umfragen weiterhin schwächelnden FDP aufgerufen hat, ihre Stimme der Union zu geben. © Kay Nietfeld/dpa
FDP Bundesparteitag
„33 oder 31 Prozent für die CDU machen keinen Unterschied, aber vier oder sechs Prozent für die FDP ändern maßgeblich das Gefüge in der Bundesrepublik.“ – FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner reagiert beim Sonderparteitag in Potsdam am 9. Februar auf die Aussage von Merz. © Michael Kappeler/dpa
Scholz und Merz im TV-Duell
„Was ist Bubatz?“ – Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz kann am 9. Februar mit dem Begriff „Bubatz“ nichts anfangen. Auf dem Live-Streaming-Portal Twitch antwortete Merz nach dem TV-Duell bei ARD und ZDF mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) auf die Frage, ob „Bubatz“ legal bleibe: „Bleibt was legal?“ Daraufhin entgegnete die Moderatorin: „Bubatz“. Merz’ Replik: „Was ist Bubatz?“ Die Moderatorin: „Gras.“ Merz sagte dann: „Also wenn Sie meinen, Cannabis, dann sage ich: Nein, wir wollen das wieder korrigieren.“ © Kay Nietfeld/dpa
Kundgebung "Brandmauer statt Brandstiftung"
„Friedrich Merz tritt an, Europa zu Grabe zu tragen“ – Kanzler Scholz am 11. Februar in der letzten Plenardebatte des Bundestags vor der Wahl mit Blick auf Merz’ Pläne, Geflüchtete an den Grenzen zu den EU-Nachbarn zurückzuweisen. © Fabian Sommer/dpa
TV-Runde im Bundestagswahlkampf
„Weil ich dieses animalische Grunzen der AfD-Fraktion voraussehen konnte, möchte ich einordnen, worüber wir reden, wenn wir Klimaschutz sagen.“ – Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck reagiert in einer Rede im Bundestag am 11. Februar auf Zwischenrufe der AfD, nachdem er den Klimaschutz als drängendste Aufgabe der Zukunft bezeichnet hat. © Kay Nietfeld/dpa
Bundestag
„Wir werden möglicherweise miteinander reden müssen.“ – Unions-Kanzlerkandidat Merz wendet sich in seiner Plenarrede am 11. Februar im Bundestag an die SPD – und nimmt dabei eine mögliche Koalitionsoption für die Zeit nach der Wahl in den Blick. © Kay Nietfeld/dpa
ZDF-Sendung "Klartext"
„Wenn sich die Menschen zurückziehen, dann ist es vorbei mit Deutschland. (…) Demokratie ist kein Zuschauersport, es geht nur, wenn Menschen sich bei den Wahlen engagieren.“ – Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck am 13. Februar in der ZDF-Sendung „Klartext“ auf den Kommentar eines Zuschauers hin, der erklärt hatte, er wisse nicht mehr, was er wählen solle. © Michael Kappeler/dpa

Update, 5.17 Uhr: Aus dem Ausland kommen die ersten Reaktionen zu den Bundestagswahl-Ergebnissen. US-Präsident Donald Trump gratulierte auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social: „Es sieht so aus, als hätte die konservative Partei in Deutschland die mit Spannung erwartete Wahl gewonnen.“ Er schrieb dabei in Großbuchstaben. Ähnlich wie in den USA hätten die Menschen in Deutschland genug von der „Agenda ohne gesunden Menschenverstand“ – vor allem in den Bereichen Energie und Einwanderung, meinte der Republikaner. Es sei ein „großartiger Tag für Deutschland und für die Vereinigten Staaten“.

Nennt die Bundestagswahl-Ergebnisse „großartig“: US-Präsident Donald Trump

Update, 4.25 Uhr: Bei den Wahl-Verlierern stehen große personelle Veränderungen an. Kanzler Olaf Scholz will sich nach Übergabe seiner Amtsgeschäfte aus der SPD-Parteispitze zurückziehen, auch Fraktionschef Mützenich hat angekündigt, von seinem Amt zurückzutreten. Für ihn soll Lars Klingbeil übernehmen.

Bei der FDP wird der personelle Umbruch sogar noch dramatischer ausfallen: Parteichef Christian Lindner und sein Vize Wolfgang Kubicki haben einen kompletten Abschied aus der aktiven Politik angekündigt. Wie es mit Sahra Wagenknecht weitergeht, ist unterdessen noch unklar. Sie hatte jedoch bereits vor der Wahl angekündigt, ihr politisches Schicksal mit dem Überspringen der Fünf-Prozent-Hürde zu verknüpfen.

Reaktionen auf Bundestagswahl: Kubicki liefert seine Erklärung für schlechtes FDP-Abschneiden

Update vom 24. Februar, 00.45 Uhr: Wolfgang Kubicki sieht die Schuld für das schlechte Ergebnis der FDP vor allem bei der Ampel-Regierung. „Die Wählerinnen und Wähler, die wir 2021 gewonnen hatten, haben mit der Rolle der FDP in der Ampel gefremdelt“, erklärte er bei Welt. Die Zeit vom Ampel-Bruch bis zu den Neuwahlen habe nicht ausgereicht, das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.

Update, 00.10 Uhr: Emmanuel Macron hat laut der Nachrichtenagentur Reuters Friedrich Merz zu dessen Sieg bei der Bundestagswahl gratuliert. Er habe die Einigkeit beider Länder betont, sich den großen Herausforderungen Europas und auf der Welt zu stellen.

Update, 23.23 Uhr: Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Politikerin der FDP, äußerte sich zum angekündigten Rücktritt von Christian Lindner. In einem Beitrag auf X schrieb sie: „Lieber Christian Lindner, Du hast mich auf die bundespolitische Bühne geholt und mir stets großes Vertrauen geschenkt“. Sie erklärte weiter: „Für Deine Unterstützung, für Deinen unermüdlichen Einsatz für unser Land und unsere Partei danke ich Dir.“

Update, 22.45 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat als Reaktion auf die Niederlage seiner Partei bei der Bundestagswahl seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. „Die Bundestagswahl brachte eine Niederlage für die FDP, aber hoffentlich einen Neuanfang für Deutschland. Dafür hatte ich gekämpft“, schrieb er auf X. „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus. Mit nur einem Gefühl: Dankbarkeit für schnelle 25 intensive, herausfordernde Jahre voller Gestaltung und Debatte.“

Update, 22.28 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Friedrich Merz und der Union zum Sieg bei der Bundestagswahl gratuliert. „Wir freuen uns darauf, unsere gemeinsame Arbeit mit Deutschland fortzusetzen, um Leben zu schützen, der Ukraine echten Frieden näherzubringen und Europa zu stärken“, schrieb Selenskyj auf X. Europa braucht gemeinsame Erfolge, und diese Erfolge werden Europa noch mehr Einheit bringen.“

Update, 22.18 Uhr: Wolfgang Kubicki hat als Reaktion auf die aktuellen Hochrechnungen zur Bundestagswahl persönliche Konsequenzen angekündigt. „Ich bin nicht derjenige, der die Partei in den nächsten Tagen aus dem Tal des Jammers wieder herausführt“, sagte er gegenüber Welt. „Mit dem Ablauf der Legislaturperiode“ werde seine politische Karriere enden.

Netanjahu gratuliert Merz: „Ich freue mich auf eine enge Zusammenarbeit“

Update, 21,50 Uhr: Benjamin Netanjahu, Premierminister von Israel, hat Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz zum Sieg bei der Bundestagswahl gratuliert. „Herzlichen Glückwunsch an Friedrich Merz und CDU/CSU zu ihrem klaren Wahlsieg heute“, schrieb Netanjahu als Reaktion auf die aktuellen Hochrechnungen aus X. „Ich freue mich auf eine enge Zusammenarbeit mit Ihrer künftigen Regierung, um die Partnerschaft zwischen unseren beiden Ländern weiter zu stärken.“

Update, 21.32 Uhr: Thorsten Frei, der parlamentarische Geschäftsführer der Union, äußerte sich zu den neuesten Hochrechnungen der Bundestagswahl. In der ARD sagte er: „Es wird sehr, sehr schwierig werden, auch sehr komplex, dieses Ergebnis in praktische Politik umzumünzen.“ Zudem sprach er über die potenzielle Notwendigkeit einer Koalition mit den Grünen. „Das wäre alles andere als die Traumkonstellation.“ Letztlich müsse man jedoch mit dieser Situation umgehen.

Reaktionen auf aktuelle Hochrechnungen: Scholz nicht „Verhandlungsführer“ mit der Union

Update, 21.20 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte sich in der „Berliner Runde“ von ARD und ZDF zu seiner Rolle in möglichen Verhandlungen mit der Union. Er betonte: „Ich werde, wenn es Gespräche gibt, zum Beispiel zwischen der SPD und der Union, nicht der Verhandlungsführer der SPD sein.“ Zudem stellte er klar: „Ich habe gesagt, ich bewerbe mich um das Amt des Bundeskanzlers.“

Update, 21.00 Uhr: Donald Trump, der Präsident der USA, hat auf die Hochrechnungen zur Bundestagswahl in Deutschland reagiert. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er: „Es sieht so aus, als hätte die konservative Partei in Deutschland die mit Spannung erwartete Wahl gewonnen.“ Ähnlich wie in den Vereinigten Staaten hätten die deutschen Wählerinnen und Wähler eine „Agenda ohne gesunden Menschenverstand insbesondere bei den Themen Energie und Einwanderung“ abgelehnt.

Update, 20.42 Uhr: Christian Lindner hat erklärt, dass er zurücktreten wird, falls die FDP die Fünf-Prozent-Hürde nicht überwindet. In der „Berliner Runde“ der ARD äußerte er: „Wenn die FDP aus dem Bundestag ausscheidet, ist das völlig klar, dass ich aus der Politik ausscheide.“

Er schaut auf eine fast 25-jährige Karriere zurück. „Wenn morgen meine politische Laufbahn endet, dann scheide ich mit einem Gefühl: Dankbarkeit“, fügte er hinzu.

Reaktionen zur Bundestagswahl: Merz schließt Zusammenarbeit mit AfD entschieden aus

Update, 10.24 Uhr: Friedrich Merz will als Bundeskanzler eine Bundesregierung bilden, welche „die ganze deutsche Bevölkerung repräsentiert“. In der ARD betonte er, dass er am liebsten nur mit einer Partei koalieren wolle. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schloss der CDU-Chef erneut aus.

Update, 20.15 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner hat auf die herbe Wahlniederlage seiner Partei reagiert. Am Abend zur Bundestagswahl sagte er mit Blick auf das Ampel-Aus, dass seine Partei zum Wohle des Landes „in das volle politische Risiko“ gegangen sei. „Wir zahlen selbst heute einen hohen Preis dafür, für Deutschland war diese Entscheidung aber richtig“, fügte er hinzu.

Laut aktueller Hochrechnungen verpasst die FDP den Einzug in den Bundestag. Sowohl bei ARD und ZDF stehen die Liberalen derzeit bei 4,7, beziehungsweise 4,8 Prozent und würden damit an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Reaktionen zur Bundestagswahl: Gysi dankt Reichinnek nach ersten Hochrechnungen

Update, 20.04 Uhr: Linken-Urgestein Gregor Gysi hat als Reaktion auf den Wahlerfolg seiner Partei vor allem der Parteivorsitzenden Heidi Reichinnek gedankt. Sie habe „mit ihren zwei Reden in der berühmten Sitzungswoche gegen den Rechtsextremismus“ vor allem viele Jugendliche abgeholt, so Gysi in der ARD.

Update, 19.57 Uhr: SPD-Vorsitzende Saskia Esken hat auf die Wahlniederlage ihrer Partei bei der Bundestagswahl reagiert. „Wir haben am Ende verloren und das tun wir gemeinsam“, sagte sie in der ARD. Ob es richtig war, erneut Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten der Partei aufzustellen, wolle sie an dieser Stelle nicht beantworten. Sie betonte jedoch, dass sich die SPD auch programmatisch neu aufstellen müsse.

Reaktionen auf Hochrechnungen zur Bundestagswahl: Klingbeil kündigt „Generationenwechsel“ an

Update, 19.50 Uhr: SPD-Co-Vorsitzender Lars Klingbeil hat als Reaktion auf das verheerende Ergebnis der Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl 2025 einen „Generationenwechsel“ in seiner Partei gefordert. „Das ist ein mieser Abend, das ist ein dramatisches Wahlergebnis, eine Niederlage, die wir uns alle nicht gewünscht haben“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Reuters am Wahlabend.

Update, 19.33 Uhr: Christoph Aahlhaus, Bundesgeschäftsführer des Mittelstandverbands BVMV und CDU-Mitglied, sagte als Reaktion auf den Unions-Sieg bei der Bundestagswahl, dass er „dieses Triumphgeheul aus dem Konrad-Adenauer-Haus“ nicht nachvollziehen könne. Es gebe keine klaren Ergebnisse und wisse nicht, wie die Union ihr Wirtschaftsprogramm umsetzen wolle, sagte er im Gespräch mit der Tagesschau.

Update, 19.10 Uhr: Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck hat nach dem Unions-Wahlsieg Kritik an CDU-Chef Friedrich Merz geäußert. „Mit dem Abstimmungsverhalten, das Merz da an den Tag gelegt hat, hat er halt die Extremen gestärkt“, so Habeck gegenüber der Tagesschau mit Blick auf die gemeinsame Abstimmung zwischen Union und AfD im Bundestag. „Muss man sich klarmachen, was man da angezettelt hat.“ Der Grünen-Politiker mahnte Merz nach der Bundestagswahl 2025 an, zu bedenken, „welche Verantwortung er hat“. Nun müsse er wie ein Bundeskanzler agieren und nicht wie ein „sauerländischer was-auch-immer-Wahlkämpfer“.

Update, 19.03 Uhr: CDU-Chef und Kanzlerkandidat der Union hat nach den ersten Hochrechnungen zur Bundestagswahl 2025 den Wahlsieg der Union erklärt. „Wir die CDU, die CSU, die Union, wir haben diese Bundestagswahl 2025 gewonnen“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Reuters aus dem Konrad-Adenauer-Haus. Er rief zudem dazu auf, nun schnelle Koalitionsgespräche aufzunehmen. Welche Regierungskoalitionen schlussendlich zustande kommen können, werden weitere und genauere Hochrechnungen zeigen.

Merz und CDU sind Sieger der Bundestagswahl - erste Reaktionen

Erstmeldung: Berlin – Die Bundestagswahl ist vorbei. Und die erste Prognose zeigt: Friedrich Merz hat die Neuwahlen – wie erwartet – für sich entschieden. In der ARD-Prognose von „infratest dimap“ liegt die Union bei 29-Prozent. Unter den CDU und CSU Anhängern löste das Ergebnis Jubel aus. Der CDU-Chef ließ sich als Sieger der Bundestagswahl feiern. Und auch andere reagierten auf den Sieg der Union nach der Bundestagswahl.

Unter den gut 59 Millionen Wahlberechtigten im Bundesgebiet sind etwa 2,3 Millionen junge Erstwähler. Hinzu kommen mehr als 200.000 Deutsche, die im Ausland leben und sich für die Wahl registriert haben. Für sie wurde es mit der Stimmabgabe wegen der kurzen Fristen diesmal aber sehr knapp.

Merz trat im Hochsauerlandkreis zum wiederholten Male als Direktkandidat an. 2021 hatte er das Mandat mit 40,4 Prozent der Erststimmen gewonnen und war damit nach längerer Politikpause in den Bundestag zurückgekehrt. Das ländlich geprägte Hochsauerland ist eine CDU-Bastion: Bislang ging hier seit Bestehen der Bundesrepublik noch kein Direktmandat verloren.

Erste Reaktion von Söder bei Stimmabgabe zur Bundestagswahl

Trotz zuletzt teils schlechter werdender Umfragewerte für die Union zeigte sich CSU-Chef Markus Söder in einer ersten Reaktion bei seiner Stimmabgabe optimistisch. „Ja, ich bin schon sehr zuversichtlich. Ich hoffe, dass wir am Ende die Regierung für unser Land bekommen, damit sich was Richtiges ändert und nicht nur einfach so weitergemacht wird“, sagte er in einem Wahllokal in Nürnberg. Zu möglichen Optionen für eine sogenannte Zweierkoalition wollte er sich nicht äußern. Es sei „alles gelegt, jetzt schauen wir mal“. Söder hatte im Wahlkampf immer wieder eine Koalition der Union mit den Grünen abgelehnt. 

Bereits vor der Bundestagswahl hatte Friedrich Merz angekündigt, sollte er Kanzler werden, wolle er zuerst Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und Polens Regierungschef Donald Tusk besuchen. „Wir müssen in Europa wieder enger zusammenarbeiten“, sagte der CDU-Chef der Bild am Sonntag am Samstag. „Deshalb würde ich als Bundeskanzler als erstes nach Paris und Warschau reisen. Wenn möglich am selben Tag.“ Er setze auf Verbesserungen der deutsch-französischen Freundschaft sowie auf ein enges Verhältnis zu Polen.

Reaktionen aus Europa auf die Bundestagswahl

Aus Paris wie aus Berlin beschäftigten sich Reaktionen zur Bundestagswahl mit dem sogenannten Weimarer Dreieck. Die Hoffnung sei, dass das Bündnis aus Frankreich, Deutschland und Polen nach einem Sieg von Friedrich Merz an Bedeutung gewinnen könne. Merz hatte im Wahlkampf unterstrichen, dass er Deutschland in Europa wieder zu einem verlässlichen Partner machen wolle.

„Am dringlichsten“ in Europa sei die „Reparatur“ der Beziehungen Deutschlands zu Polen und Frankreich, sagte Merz Ende Januar in einer Grundsatzrede seine Leitlinien in der Außen- und Sicherheitspolitik für den Fall einer Regierungsübernahme. Mit Warschau will Merz demnach „einen deutsch-polnischen Freundschaftsvertrag unterzeichnen“, der die beiderseitigen Beziehungen auf ein neues Niveau hebe. Für die Union stellt sich jetzt nur noch die Frage, mit wem man nach dem Wahl-Sieg eine Koalition eingehen wird. (Redaktion mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Sören Stache/dpa