Washington Post

Haustiere, Haitianer und QAnon: Trump liebt Verschwörungsmythen

Donald Trump verbreitet falsche Behauptungen über haitianische Einwanderer und hält trotz Kritik an seiner Strategie fest. Eine Gefahr für die Politik?

New York City – Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump brachte vor einem Publikum von 67 Millionen Menschen in der Hauptsendezeit eine neue falsche Behauptung auf: Haitianische Einwanderer in Ohio würden die Haustiere der Menschen essen. Er verteidigte seine falschen Behauptungen, dass er die Wahl 2020 gewonnen habe und dass seine Gegenkandidatin Kamala Harris ihre ethnische Zugehörigkeit falsch dargestellt habe.

Am nächsten Tag besuchte er mit der rechtsextremen Verschwörungstheoretikerin Laura Loomer Gedenkstätten für die Terroranschläge vom 11. September. Loomer hatte im vergangenen Jahr ein Video geteilt, in dem sie den Anschlag als „Insider-Job“ bezeichnete, und in jüngster Zeit dazu beigetragen, unbegründete Anschuldigungen zu verbreiten, Harris habe durch High-Tech-Perlenohrringe verbotene Debattentipps erhalten.

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Falschaussagen häufen sich bei Republikanern unter Trump

Am Ende der Woche – während sich einige seiner Verbündeten winden – griff auch Trump diese Idee auf. „Ich höre, sie hat die Fragen bekommen“, sagte Trump über Harris bei seiner Kundgebung am Freitagabend in Las Vegas und deutete damit an, dass seine Gegnerin die Debattenthemen im Voraus hatte. „Und ich höre auch, dass sie etwas im Ohr hatte, eine Kleinigkeit im Ohr. ‘Nein Kamala, mach das – sag es so Kamala‘.“

Unter der Führung von Trump haben die Republikaner zunehmend unbegründete Anschuldigungen aufgegriffen, die früher an den politischen Rand gedrängt wurden. So stellen sie sicher, dass sie in den letzten, entscheidenden Monaten der diesjährigen Wahl Teil der Botschaft der Partei an die Wähler sind.

Ihr Ansatz wurde in letzter Zeit deutlich sichtbar, von der Debattenbühne in Philadelphia über andere hochkarätige öffentliche Auftritte bis hin zu den sozialen Medien, wo sich falsche Informationen schnell verbreiteten und Trump einen Strom von Bildern veröffentlichte, die von künstlicher Intelligenz generiert wurden und ihn mit angeblich bedrohten Haustieren zeigen. Dabei haben sie schädliche Stereotypen über Einwanderer und andere Gruppen aufrechterhalten, die von Kritikern als gefährlich eingestuft werden.

Die rechtsgerichtete Verschwörungstheoretikerin Laura Loomer (links) steht vor einem Feuerwehrhaus. Im vergangenen Jahr postete sie in den sozialen Medien, dass der Anschlag auf das World Trade Center ein „Insider-Job“ gewesen sei.

Konservative Republikaner geben Gegenwind gegen Trumps rechte Verschwörungsmythen

Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Beginn seiner politischen Karriere mit den haltlosen Behauptungen, Barack Obama sei nicht in den USA geboren, verbreiten der ehemalige Präsident und seine Verbündeten weiterhin haltlose Geschichten, die bei den Rechten ein breites Publikum finden – trotz erneuter Einwände von Konservativen, die dies als unproduktiv bezeichnen.

Selbst einige von Trumps engsten Verbündeten im Kongress waren entsetzt über Loomers Auftritte mit Trump. Senator Lindsey Graham (R-S.C.) sagte, er hoffe, „dass dieses Problem gelöst wird“. Senator Thom Tillis (R-N.C.) bezeichnete Loomer am Freitag als „verrückte Verschwörungstheoretikerin“ und erklärte, dass „ein Spitzel des DNC die Chancen von Präsident Trump auf eine Wiederwahl nicht besser schmälern könnte als sie es tut“. „Es reicht“, flehte er.

Gewünschte inhaltliche Debatte bleibt aus – Trump verteidigt Verschwörungstheoretikerin Loomer

Trump verteidigte Loomer auf einer Pressekonferenz am Freitag. Stunden später schrieb er in einem Beitrag auf Truth Social: „Ich bin mit ihren Aussagen nicht einverstanden, aber wie die vielen Millionen Menschen, die mich unterstützen, ist sie es leid, zuzusehen, wie die radikalen linken Marxisten und Faschisten mich gewaltsam angreifen und verleumden.“

Auch wenn einige Republikaner Trump vorschlugen, sich stattdessen auf die inhaltliche Diskussion von Themen zu konzentrieren, bei denen die Partei einen klaren politischen Vorteil hat, wichen viele GOP-Führungskräfte Fragen zu den Behauptungen über haitianische Einwanderer aus, und einige prominente Republikaner gaben Trump und seiner Geschichte, falsche Randmeinungen in den Mainstream zu drängen, die Schuld.

Haitianische Einwanderer in Springfield, Ohio, „fressen die Hunde“ und „fressen die Katzen“, behauptete der ehemalige Präsident Donald Trump bei der Präsidentschaftsdebatte mit Vizepräsidentin Kamala Harris am 10. September in Philadelphia.

Verschwörungsmythen lenken von Politik ab – Trump-Kampagne weicht auf Anfrage aus

„Wenn man diesen Herbst zur Wahl steht, muss man bei dieser Art von Ablenkung nervös werden“, sagte der ehemalige Gouverneur von Arkansas, Asa Hutchinson, der Trump bei den Vorwahlen 2024 erfolglos herausforderte. Er sagte, dass abwegige Behauptungen wie das virale, widerlegte Gerücht über haitianische Tieresser „den Kern“ des Themas untergraben, das die Republikaner vorantreiben wollen – in diesem Fall die Einwanderung.

„Verschwörungstheorien gibt es schon lange“, sagte er. „Aber der Unterschied ist, dass es Politiker gibt, die Verschwörungstheorien begrüßen, anstatt mit der Wahrheit zu antworten.“ Auf die Frage, ob Trump falsche Behauptungen verbreite, versuchte die Sprecherin der Trump-Kampagne, Karoline Leavitt, den Fokus auf politische Themen zu lenken.

„Präsident Trump tritt mit einer optimistischen Zukunftsvision an, um Amerika wieder stark, sicher und wohlhabend zu machen, indem er die Grenze sichert, Steuern senkt, die Inflation senkt und den Frieden in der Welt wiederherstellt, wie es während seiner ersten Amtszeit der Fall war“, sagte Leavitt in einer Erklärung.

Haustiere essen in Springfield? Trump-Vize J.D. Vance springt auf Falschmeldung an

Eine der aufsehenerregendsten Behauptungen, die auf der Rechten kursieren, dreht sich um die Stadt Springfield in Ohio, wo in einer Welle entmenschlichender Social-Media-Posts behauptet wurde, haitianische Einwanderer würden die Haustiere der Menschen töten und essen.

Nachdem Trumps Vizekandidat, Senator J.D. Vance (R-Ohio), die Behauptung aufgegriffen hatte – er sagte, er habe Berichte von Wählern, aber „es ist natürlich möglich, dass sich all diese Gerüchte als falsch herausstellen“ – erklärten Polizeibeamte, es gebe keine Beweise, die diese Behauptung stützen. Trump wiederholte sie jedoch in der Präsidentschaftsdebatte am Dienstagabend und sagte, Einwanderer in Springfield würden „die Hunde essen“ und „die Katzen essen“.

In Springfield, einer Stadt mit etwa 60.000 Einwohnern, sind schätzungsweise 15.000 bis 20.000 Haitianer angekommen, denen in den Vereinigten Staaten ein vorübergehender Schutzstatus gewährt wurde, seit das Land von Bandengewalt und Chaos überrollt wurde.

Während Teile der Wirtschaft der Stadt durch die Arbeitskräfte der Einwanderer angekurbelt wurden, haben andere Dienstleistungen Mühe, die wachsende Bevölkerung zu versorgen. Nachdem Trump die unbegründete Verleumdung aus der Debatte wiederholt hatte, richtete sich eine Bombendrohung in „hasserfüllter Sprache“ gegen Haitianer und zielte auf das Rathaus und andere Gebäude in der Stadt, darunter eine Grundschule, so der Bürgermeister.

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

Konservative wünschen sich die Wahrheit zur US-Wahl 2024 zurück

Als die Behauptungen über den Verzehr von Haustieren von den sozialen Medien zu Vance und schließlich zu Trump selbst gelangten, machten einige Republikaner ihrem Ärger öffentlich Luft. Sie gaben zu bedenken, dass ihre Partei zu sehr auf falsche Anschuldigungen angewiesen sei, die bei einem Teil der Basis auf Zustimmung stoßen, andere Amerikaner jedoch verwirren oder empören.

„TRUMP HAT GERADE DEINE LÜGE ÜBER DIE HAUSTIERE WIEDERHOLT“, lautete eine mit Schimpfwörtern gespickte Nachricht, die der konservative Kommentator Erick Erickson in den sozialen Medien veröffentlichte. ‚GLÜCKWUNSCH, DASS DU MORGEN DIE NACHRICHTEN BESTIMMST, INDEM DU LÜGST, SO DASS TRUMP ES AUFGREIFT.‘ Trump, so Erickson in einem anderen Beitrag, “bekommt, was er verdient ... umgeben von verrückten Leuten, die verrückte Dinge sagen.“

Trump-Verbündete im Zwiespalt – Konfrontation zur US-Wahl wird vermieden

Trumps Verbündete im Kongress wurden erneut bloßgestellt. Vor der Debatte am Dienstag, als Vance die Gerüchte über den Verzehr von Haustieren aufgriff, sagte Senator Rick Scott (R), der in Florida, der Heimat vieler Haitianer, für eine Wiederwahl kandidiert, gegenüber HuffPost: „Ich habe wunderbare Erfahrungen mit Haitianern in meinem Bundesstaat gemacht.“ Nach der Debatte wich der Sprecher des Repräsentantenhauses, Mike Johnson (R-La.), den Reportern aus, als diese anfingen, ihn zu Trumps Auftritt zu befragen.

„Ich gebe keine Stellungnahmen zu Zitaten ab“, sagte der Abgeordnete John Duarte der Online-Nachrichtenseite NOTUS, als er auf das Springfield-Problem angesprochen wurde, und fügte hinzu, dass er ‚es nicht gesagt hätte‘. Dennoch verteidigten viele andere Trumps Äußerungen.

US-Wahl 2024: Trump oder Harris – diese Promis beziehen Stellung

Taylor Swift kündigt ihre Unterstützung für Kamala Harris bei der US-Wahl 2024 an
Wie groß der Einfluss von Prominenten auf die US-Wahl sein kann, zeigte zuletzt Taylor Swift. Der Popstar teilte ihre Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, in einem Instagram-Beitrag mit ihren 283 Millionen Followern. In einem separaten Beitrag teilte Swift auch einen Link zur Wahlregistrierung. Wie die US-Nachrichtenseite NPR berichtete, habe ein Mitarbeiter der U.S. General Services Administration (GSA) mitgeteilt, dass sicher über den geteilten Link der Sängerin in den ersten 24 Stunden bereits 405.999 Menschen für die US-Wahl 2024 registriert haben sollen. Unterzeichnet war Swifts Post außerdem mit den Worten: „Mit Liebe und Hoffnung. Taylor Swift. Kinderlose Katzenlady.“ Wohl eine Anspielung darauf, dass Trumps Vize JD Vance mehrere Demokratinnen als „kinderlose Katzenladys“ bezeichnete. © Lennart Preiss/dpa
Rapper Eminem stellt sich vor der US-Wahl auf die Seite von Kamala Harris
Auch US-Rapper Eminem schlägt sich im US-Wahlkampf auf die Seite von Kamala Harris. Bei einem Wahlkampfauftritt in seiner Heimatstadt Detroit sprach der Rapper zu Anhängerinnen und Anhängern der Demokratin. Dort sprach er auch davon, dass Harris als US-Präsidentin die „Freiheit schützen“ werde. Was er von Trump hält, hat Eminem bereits mehrfach deutlich gemacht. Im Jahr 2017 widmete er dem damaligen Präsidenten sogar ein „Freestyle“, in dem er die Politik Trumps massiv kritisierte. © Ryan Garza/IMAGO
Kid Rock heizt die Menge vor Trumps Auftritt auf dem republikanischen Parteitag vor der US-Wahl 2024 an
Doch auch der Republikaner Donald Trump erhält in seinem Wahlkampf musikalische Unterstützung. Der Sänger Kid Rock hat seine Unterstützung für den Präsidentschaftskandidaten bereits mehrfach unmissverständlich klargemacht. Am 13. Juli teilte er beispielsweise ein Video auf Facebook, in dem er oberkörperfrei in die Kamera sagt: „Wenn du dich mit Trump anlegst, legst du dich mit mir an!“ Beim diesjährigen Parteitag der Republikaner gab Kid Rock sogar den Anheizer für den Ex-Präsidenten. Am letzten Abend gab er das Lied „American Badass“ zum Besten, in dem er die Menge unter anderem mit den Worten „kämpft, kämpft, kämpft“ anstachelte. © Ron Sachs/IMAGO
Country Star Jason Aldean widmet Trump nach einem missglückten Attentat ein umstrittenes Lied.
Ebenfalls auf dem Parteitag der Republikaner war der Country-Sänger Jason Aldean. Er durfte sogar in dem für den Ex-Präsidenten abgesperrten Bereich Platz nehmen – direkt neben Trump. Dieses Privileg kommt jedoch nicht von Ungefähr. Der Sänger widmete Trump nach dem missglückten Attentat auf ihn ein eigenes Lied. „Präsident Trump ist ein Freund von mir, deshalb möchte ich ihm dieses nächste Lied widmen“, so Aldean bei einer Kundgebung am 13. Juli. Das Lied „try that in a small town“ gilt als umstritten. Kritiker werden dem Country-Sänger vor, in dem Lied Schusswaffen zu verherrlichen. Zudem habe das Musikvideo einen rassistischen Unterton. © Mike De Sisti/IMAGO
Hulk Hogan zerreist sein T-Shirt als Zeichen der Unterstützung für Trump bei der US-Wahl 2024.
Einer der einprägsamsten Momente des Parteitags war aber sicher der, als der ehemalige Wrestling Star Hulk Hogan bei seiner Rede sein T-Shirt vom Leib riss. Damit scheint er seine Wut über das Attentat auf Donald Trump zum Ausdruck bringen zu wollen, bei dem ein Schütze den EX-Präsidenten am Ohr verletzte. „Sie haben versucht, den nächsten Präsidenten der USA zu töten“, so Hogan. „Genug ist genug“. Unter dem tosenden Applaus der Anwesenden zerriss er sein schwarzes Shirt, unter dem ein rotes, ärmelloses Shirt mit der Aufschrift „Trump Vance 2024“ zum Vorschein kam. Dabei rief der Ex-Wrestler aus: „Lasst Trumpamania wieder regieren!“ © J. Scott Applewhite/dpa
Der Wrestler The Undertaker stellt sich bei der US-Wahl 2024 hinter Trump.
Trump scheint einen guten Draht zur Wrestling-Community zu haben. Kein Wunder, denn der Ex-Präsident trat des Öfteren in der Wrestling-Show WWE auf. Jetzt hat auch Mark William Calaway, besser bekannt als The Undertaker, Partei für den Republikaner ergriffen. Trump besuchte ihn in seinem Podcast “Six Feet Under with Mark Calaway”, wo er über Wrestling und seine Politik sprach. In einem kurzen Video machte Calaway dann noch einmal Werbung für Trump und sagte: „Ihr habt die Wahl. Ihr könnt euch für Präsident Trump, Kane und den Undertaker entscheiden, oder ihr könnt Kamala Harris, Dave Bautista und Tim Walz wählen. Wählt weise - die Nation hängt davon ab“.  © JP YIM/AFP
George Clooney unterstützt Harris bei der US-Wahl 2024.
Auch Harris kann im US-Wahlkampf auf die Unterstützung männlicher Prominenter zurückgreifen. Der „sexiest man alive“ und OScar-Preisträger bot nach ihrer Ernennung zur demokratischen Kandidatin gleich seine Hilfe an. „Präsident Biden hat gezeigt, was wahre Führung bedeutet. Er rettet wieder einmal die Demokratie“, schrieb der Schauspieler in einem Statement, dass der New York Times und CNN vorlag. „Wir freuen uns darauf, Vizepräsidentin Harris bei ihrer historischen Aufgabe nach Kräften zu unterstützen.“ Clooney äußerte zuvor Bedenken wegen des Gesundheitszustandes von Biden. Der langjährige Unterstützer der Demokraten schrieb, dass die Partei „im November mit diesem Präsidenten nicht gewinnen“ könne. Auf die Unterstützungserklärung folgte eine Welle der Kritik, auch von Ex-Präsident Trump. Der nannte Clooney auf seiner Social-Media-Webseite Truth Social eine „Ratte“ und riet ihm, sich nicht einzumischen. © Rolf Vennenbernd/dpa
Mark Hamill, alias Luke Skywalker, macht sich für Harris vor der US-Wahl 2024 stark.
Bei der US-Wahl kann sich Harris außerdem der Hilfe von Luke Skywalker persönlich sicher sein. Denn der Schauspieler Mark Hamill, der in den 70er Jahren den Hauptcharakter der Star Wars Trilogie verkörperte, macht sich für die Demokratin stark. „In den Filmen kämpfte ich gegen scheinbare Bösewichte“, sagte der Schauspieler gegenüber Sky News. Jetzt kämpfe man allerdings gegen das echte Böse. „Deshalb flehe ich euch an, bitte geht nicht auf die orange Seite“.  © Evan Agostini/dpa
Das Model Amber Rose unterstützt Trump wegen seiner Haltung zu Abtreibungen vor der US-Wahl 2024
Nicht nur Männer stellen sich öffentlich an die Seite von Donald Trump. Ein Beispiel dafür ist das Model und Rapperin Amber Rose. „Ich bin heute hier, um euch zu sagen, dass, ganz egal, welchen politischen Hintergrund wir haben, Donald Trump als Präsident zu wählen, die beste Chance ist, um unseren Babys ein besseres Leben zu ermöglichen“, sagte die Abtreibungsaktivistin auf dem republikanischen Parteitag. Die Frage, wie man in den USA mit Abtreibungen umgeht, ist eine der wichtigsten im laufenden Wahlkampf. Trump macht regelmäßig mit absurden Falschbehauptungen zu dem Thema auf sich aufmerksam. So sagte er bei dem TV-Duell gegen Harris, dass Biden behaupten würde, dass eine „Exekution“ von Babys nach der Geburt in Ordnung sei. Die Aussage wurde von der Moderatorin Linsey Davis sogleich als falsch entlarvt. © Paul Buck/dpa
Olivia Rodrigues unterstützt Harris in der Abtreibungsdebatte zur US-Wahl 2024
Das Thema Abtreibungen beschäftigt auch die Sängerin Olivia Rodrigo. Dabei steht sie jedoch auf der Seite von Kamala Harris. Auf der Social-Media-Plattform TikTok teilte die 21-Jährige ein Video von Harris Wahlkampfrede in Wisconsin. Dort sagte die Vize-Präsidentin: „Wir, die wir an die reproduktive Freiheit glauben, werden Donald Trumps extreme Abtreibungsverbote stoppen, weil wir darauf vertrauen, dass Frauen Entscheidungen über ihren eigenen Körper treffen und sich nicht von ihrer Regierung vorschreiben lassen, was sie zu tun haben.“ Rodrigos Stellungnahme erreicht dabei vor allem junge Menschen, die ihr auf der Plattform folgen. Und das könnte einen massiven Einfluss nehmen, denn insgesamt kann die Sängerin eine Followerzahl von 21,9 Millionen vorweisen. © Dave Bedrosian/IMAGO
Logan Paul bietet Trump vor der US-Wahl 2024 eine Bühne in seinem Podcast.
Doch nicht nur Harris kann jüngere Unterstützer für sich gewinnen. So trat Trump im Podcast des Influencers Logan Paul „Impaulsive“ auf. Bei dem Gespräch, das am 13. Juni veröffentlicht wurde, durfte Trump die YouTube-Reichweite von Paul (4,73 Millionen Abonnenten) für seinen Wahlkampf nutzen. Dass sich Paul und Trump so gut verstehen, könnte daran liegen, dass der YouTube-Star auch im Boxsport auftritt. Im Podcast unterhalten sich Trump und die Gastgeber beinahe freundschaftlich über die Boxkarriere von Paul. © MediaPunch/IMAGO
Comedian Tony Hinchcliffe sorgt mit rassistischen Äußerungen für Aufsehen auf Trumps Veranstaltung.
Trump wird auch von Comedian Tony Hinchcliffe unterstützt. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in New York sprach sich der Host der Show „Kill Tony“ für den Ex-Präsidenten aus und machte mit teils rassistischen Bemerkungen auf sich aufmerksam. So sagte er: „Ich weiß nicht, ob Sie das wussten, aber da gibt es tatsächlich eine schwimmende Müllinsel mitten im Meer. Ich glaube, man nennt sie Puerto Rico“. Die Äußerung traf auf viel Kritik – auch unter Republikanern.  © Evan Vucci/dpa
Leonardo DiCaprio spricht sich wegen Umweltschutz für Harris als Präsidentin aus.
Schauspieler Leonardo DiCaprio macht sich vor allem wegen Umweltschutz für Harris stark. „Wir brauchen einen mutigen Schritt nach vorne, um unsere Wirtschaft, unseren Planeten und uns selbst zu retten“, sagte er in einem Video auf Instagram. „Deshalb stimme ich für Kamala Harris.“ Er lobte das Ziel der Demokratin, bis 2050 die Emissionen in den USA auf null zu bringen und den Aufbau einer grünen Wirtschaft zu unterstützen.  © Rocco Spaziani/dpa
Elon Musk könnte nach der US-Wahl 2024 für Donald Trump arbeiten
Die Liste der Trump-Unterstützer wird von Tech-Milliardär Elon Musk fortgesetzt. Der Unternehmer hat sich sogar für einen politischen Posten unter dem Republikaner beworben, sollte er die US-Wahl 2024 für sich entscheiden. Trump scheint dem Vorschlag nicht abgeneigt und schlug dem Besitzer des Kurznachrichtendienstes X wohl vor, in einer Kommission zur „Regierungseffizienz“ mitzuarbeiten, wie Daily Beast berichtete. Musk zeigte seine Unterstützung für den Ex-Präsidenten bereits auf unterschiedliche Weise. So führte er auf X ein Interview mit Trump und legte sich sogar mit Taylor Swift an, als diese ihre Unterstützung für Harris bekannt gab. „Na gut, Taylor, du hast gewonnen. Ich schenk’ dir ein Kind und werde deine Katzen mit meinem Leben beschützen“, schrieb der Tesla-Chef am 11. September auf X. Ein Kommentar, der von vielen als sexistisch und sexuell übergriffig kritisiert wurde. © Vincenzo Nuzzolese/dpa
Pop-Sängerin Beyoncé wirbt in Houston für Kamala Harris
Die Sängerin Beyoncé hat zehn Tage vor der US-Wahl ihre Unterstützung für Kamala Harris bekannt gegeben. Sie trat gemeinsam mit der Sängerin Kelly Rowland bei einer Wahlkampfveranstaltung der Demokratin in Houston, Texas, auf. Laut Beyoncé liefere Harris das, was die USA nun bräuchten – „Einheit“. © Annie Mulligan/dpa
Katy Perry trägt Harris-Walz Mütze in New York
Die Pop-Sängerin Katy Perry zeigte ebenfalls online ihre Unterstützung für Kamala Harris. In einem Beitrag auf Instagram unterlegte mehrere Videoausschnitte von Harris mit ihrem Lied „Woman‘s World“. Doch damit nicht genug: Kurz nach dem TV-Duell zwischen Harris und Trump wurde Perry in New York mit einer Mütze mit dem Aufdruck „Harris Walz“ gesehen. Außerdem teilte sie ein Bild von sich und der demokratischen Präsidentschaftskandidatin auf Instagram und schrieb dazu: „Glückwunsch Kamala Harris. Ich habe von Anfang an dich geglaubt!“ © PICJER/IMAGO
Die Pop-Sängerin Pink tritt beim demokratischen Parteitag vor der US-Wahl 2024 auf.
Neben Katy Perry, Olivia Rodrigo und Taylor Swift, hat sich auch die Pop-Sängerin Pink vor der US-Wahl klar positioniert. Die Grammy-Gewinnerin spielte gemeinsam mit ihrer Tochter Willow auf dem demokratischen Parteitag in Chicago ihr Lied „What about US“. Pink, die mit bürgerlichen Namen Alecia Beth Moore heißt, setzte sich bereits 2020 für die Kampagne des amtierenden Präsidenten Joe Biden ein. Außerdem sei sie in zahlreichen Wohltätigkeits-Kampagnen eingebunden, die sich für Rechte von Frauen, LGBTQ-Menschen und Tieren einsetzen, wie NBC News berichtete. © Christoph Hardt/IMAGO
Stevie Wonder spricht auf Parteitag der Demokraten und unterstützt Harris bei der US-Wahl 2024
Für musikalische Unterhaltung sorgte neben Pink auch der Soul- und Pop-Sänger Stevie Wonder. Bevor er sein Lied „Higher Ground“ spielte, richtete er sich mit einer Rede an die Anwesenden. „Das ist der Moment, an den man sich erinnert, wenn man seinen Kindern sagt wo du warst und was du getan hast“, so Wonder. „Wir brauchen Kamala Harris.“ © Erin Hooley/dpa
Musiker Usher unterstützt Harris bei der US-Wahl
Ein weiterer Sänger hat seine Unterstützung für Harris bekannt gemacht. Im wichtigen Swing State Georgia sagte der Musiker Usher: „Ich unterstütze Vizepräsidentin Harris, weil sie für die Freiheitsrechte aller Menschen kämpft“. Die Politik von Harris schließe niemanden aus und komme allen zugute. „Es ist egal, woher man kommt, sie hat eine Vision für unser Land, die alle einschließt“, sagte er weiter.  © Jacquelyn Martin/dpa
TV-Star Operah Winfrey hält bei US-Wahl 2024 zu Harris
Mit einem Überraschungsauftritt auf dem Parteitag der Demokraten sprach sich auch TV-Moderatorin Oprah Winfrey für Harris aus. „Bald, und sehr bald, werden wir unseren Töchtern und Söhnen erzählen, wie dieses Kind einer indischen Mutter und eines jamaikanischen Vaters, zweier idealistischer, energischer Einwanderer … zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten heranwuchs“, so Winfrey über Harris. Winfrey könnte vor allem Frauen von der Wahl der Demokratin überzeugen – eine Wählergruppe, mit der Trump besondere Schwierigkeiten zu haben scheint. In einer Umfrage von ABC News und Ipsos liegt Harris bei Wählerinnen 13 Prozent vor ihrem republikanischen Kontrahenten (Stand 8. September). © Ron Sachs/IMAGO
Kanye West unterstützt Trump seit Jahren. Trotz seiner antisemitischen und rechtsextremen Äußerungen hält Trump zu ihm.
Der wohl umstrittenste Unterstützer Trumps ist der US-Rapper Kanye West. Schon 2018 trat er als Freund des Ex-Präsidenten auf und wurde sogar ins Weiße Haus eingeladen. Seit dieser Zeit fiel der Rapper jedoch durch stark antisemitische und NS-verherrlichende Kommentare auf. In einem Podcast-Interview mit dem rechtsextremen Moderator Alex Jones sagte West sogar: „Ich mag Hitler.“ Zudem bezeichnete er sich selbst als Nazi. Trotz seiner offensichtlich rechtsextremen Gesinnung bezeichnete Trump West in einem Interview mit dem Streamer Adin Ross als „sehr netten Kerl“, der ein „gutes Herz“ habe. © John Taggart/IMAGO

Darrell Scott, ein in Ohio ansässiger Pastor und langjähriger Trump-Anhänger, der sich für die Wähleransprache unter Schwarzen einsetzt, verwies auf den Anruf eines Bürgers bei der Polizei, der behauptete, er habe haitianische Migranten gesehen, die Gänse trugen, und sagte, dass Demokraten zuvor Behauptungen abgetan hätten, die sich am Ende als wahr herausstellten. Trump „hat eine Vorgeschichte, in der er Dinge gesagt hat, die die Leute anfangs abgetan haben“, sagte Scott. Wenn Trump etwas sage, fügte er hinzu, „nehme ich ihn beim Wort“.

Einwanderungsfeindliche Stimmung: Stereotype und Falschmeldungen finden in den USA anklang

David Jolly, ein ehemaliger republikanischer Kongressabgeordneter, der jetzt Harris unterstützt, sagte, die schnelle Verbreitung der Behauptungen auf der Rechten spiegele „die Aktualität der einwanderungsfeindlichen Bewegung in diesem Land“ wider. „Wie sind wir dazu gekommen, dass Haitianer Hunde essen? Das alles hat damit zu tun“, sagte er. “Es ist ein einfaches Spiegelbild dessen, wo ihre Politik steht.“

Da Umfragen zufolge Trump in der Einwanderungsfrage klar im Vorteil ist, haben einige Republikaner vorgeschlagen, dass es zahlreiche andere, effektivere Möglichkeiten gibt, das Thema anzusprechen. „Es gibt viele Dinge, über die man sprechen kann – darunter der überwältigende Einfluss, den einige Gemeinden auf ihre gemeinnützigen Dienste haben. Dieser Einfluss ist unbestreitbar. Andere Dinge lenken davon ab“, sagte der ehemalige republikanische Senator Roy Blunt aus Missouri.

Trump tat am Freitag die Bedenken bezüglich seiner Entscheidung, die falschen Behauptungen über Haitianer zu verstärken, ab. „Die wirkliche Bedrohung ist das, was an unserer Grenze passiert“, sagte er Reportern auf einer Pressekonferenz.

„Sie ist ein Freigeist“: Trump lobt Verschwörungstheoretikern Loomer zur US-Wahl 2024

Was Loomer betrifft, so hat Trump sie während seiner gesamten Kampagne in den sozialen Medien gelobt und unterstützt und einmal ihre falsche Behauptung geteilt, dass Harris‘ Geburtsurkunde zeige, dass sie „lügt, weil sie schwarz ist“. (In dem von Loomer geteilten Dokument wird Harris‘ Vater korrekt als „jamaikanisch“ aufgeführt, was nicht bedeutet, dass sie nicht schwarz ist. Harris ist eine schwarze Amerikanerin mit indischen Vorfahren.)

Trump verteidigte Loomer am Freitag als „starke Person“ mit „starken Meinungen“. Auf der Pressekonferenz zu ihren Kommentaren über den 11. September sowie zu den jüngsten rassistischen Äußerungen über Harris befragt, sagte Trump, er werde versuchen, mehr zu erfahren und eine Erklärung abzugeben. „Ich kontrolliere Laura nicht“, sagte Trump. „Laura muss sagen, was sie will. Sie ist ein Freigeist.“

Als sie am Freitag um eine Stellungnahme gebeten wurde, sagte Loomer, sie glaube nicht, dass die Terroranschläge vom 11. September 2001 ein ‘Insider-Job“ gewesen seien, als sie ein Video mit diesem Ausdruck geteilt habe.

Jetzt auch Verbindungen zu QAnon? Trump traut sich zur US-Wahl 2024 mehr Verschwörung – und findet Anklang

Der ehemalige Präsident teilte kürzlich auch Beiträge mit expliziten Anspielungen auf QAnon, eine haltlose Verschwörungstheorie, die bei seinen Anhängern besonders Anklang gefunden hat und Trump als Retter darstellt, der gegen zwielichtige Kräfte – oft Demokraten oder gesellschaftliche Eliten – kämpft, die Kinder sexuell missbrauchen. Die Menschenmengen bei Trump-Kundgebungen sind übersät mit Q-Referenzen: Ein „We the Q People“-T-Shirt, ein Nummernschild mit dem QAnon-Slogan „WWG1WGA“.

Unterdessen haben sich die Republikaner hinter Trumps Behauptungen über groß angelegte Verschwörungen der Regierung gestellt, die ihn behindern sollen, darunter Trumps häufige, unbegründete Anschuldigung, Biden und Harris steckten hinter seinen Strafverfolgungsmaßnahmen. Einige haben ohne Beweise behauptet, Demokraten würden illegal Einwanderer ohne Papiere zur Wahl registrieren; Trump sagte bei der Debatte am Dienstag, dass „die Leute versuchen, sie zur Wahl zu bewegen, und deshalb lassen sie sie in unser Land“.

Zachary Mueller, Forschungsleiter bei America‘s Voice, einer Organisation, die sich für einen Weg zur Staatsbürgerschaft für Menschen ohne Papiere einsetzt, sagte, dass einwanderungsfeindliche Verschwörungstheorien „nicht mehr von Verrückten im Keller kommen“.

„Neu ist, wie weit verbreitet all dies ist“, sagte er. “Neu ist, wie zentral es für den Präsidentschaftswahlkampf ist.“
Obwohl Verschwörungstheorien und Falschaussagen schon lange in Wahlkämpfen präsent sind, läutete Trumps Präsidentschaftskandidatur eine Ära ein, die von mächtigen politischen Mythen geprägt ist, die ihn an seine Anhänger binden, sagen Experten.

Trump-Anhänger verinnerlichen Verschwörungsmythen bei Kundgebungen

„Politiker, die mehr Kontrolle über die Wählerschaft haben wollen, müssen ihre Anhänger auf ihre Seite ziehen, und das können sie, indem sie sie dazu bringen, das zu leugnen, was sie mit eigenen Augen sehen“, sagt Kim Lane Scheppele, Professorin für Soziologie, die sich an der Princeton University mit dem Aufstieg und Fall von konstitutionellen Regierungen befasst. „Wie machen sie das? Sie sagen den Menschen, was sie glauben sollen, und greifen dann die Institutionen an, die normalerweise eine Quelle wahrheitsgemäßer Informationen wären.“

Trump-Anhänger wiederholen bei seinen Kundgebungen regelmäßig die falschen Aussagen des ehemaligen Präsidenten. Aber einige sind bestrebt, sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Als Joanne Pierce, die Ureinwohnerin Amerikas ist, bei einer Kundgebung für Vance in diesem Sommer die falsche Behauptung wiederholte, Harris sei nicht schwarz, versuchte ihre weiße Freundin Linda Jenkins, einzuschreiten.

„Hör mir zu. Sie ist zur Hälfte Asiatin, weil sie aus Indien stammt, und zur anderen Hälfte Jamaikanerin“, sagte Jenkins, als sie zusammen in Glendale, Arizona, saßen. Sie fragte, ob Pierce, 69, Bilder von Harris‘ schwarzem Vater gesehen habe. Pierce schüttelte den Kopf. „Wissen Sie was? Es ist mir sogar egal“, sagte Jenkins, 73. “Es ist mir egal, weil mir Menschen egal sind, ich interessiere mich für Politik.“

Meryl Kornfield aus Glendale, Arizona, hat zu diesem Bericht beigetragen.

Zu den Autoren

Hannah Knowles ist eine nationale Politikreporterin, die über Wahlkampagnen bei der Washington Post berichtet. Zuvor berichtete sie für die allgemeine Redaktion der Post.

Sarah Ellison ist nationale Wirtschaftsreporterin für die Washington Post. Zuvor schrieb sie für Vanity Fair, das Wall Street Journal und Newsweek, wo sie als Nachrichtenassistentin in Paris begann.

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Dieser Artikel war zuerst am 15. September 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.

Rubriklistenbild: © Demetrius Freeman/The Washington Post