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Wärmer als je zuvor: Februar-Temperaturen in Südhessen 6 Grad über langjährigem Mittel
VonMaibrit Schültkenschließen
Der Februar war 2024 besonders mild. Der DWD berichtet über eine schockierende Abweichung der Durchschnittstemperatur in Südhessen.
Frankfurt – Der Februar ist vorbei und er hatte in diesem Jahr nicht nur einen Tag mehr, sondern zeigte sich auch von seiner äußerst frühlingshaften Seite. Gänzlich ungewohnt sind solche milden Winter nicht, der Februar allerdings – der in der Vergangenheit regelmäßig noch einen letzten echten Wintereinbruch vor dem Frühlingsanfang bereithielt – präsentierte sich zuletzt mit historisch hohen Temperaturen.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) unterlegt diesen Trend mit Daten: Der Winter 2024 war im Vergleich zu vorangegangenen Jahren deutlich zu mild und zu nass. Die Temperaturen in Südhessen lagen klar über dem langjährigen Mittel. Vor allem die milde Atlantikluft im Februar war für den verfrühten Frühlingseinbruch verantwortlich, der normalerweise für März oder April charakteristisch ist.
Winter in Südhessen deutlich milder als in der Vergangenheit
Um die langfristigen Folgen des Klimawandels abschätzen zu können, stellen Meteorologen Temperaturvergleiche an. Aus einem solchen geht hervor, dass der diesjährige Februar in Hessen untypisch mild war. Ganze 6,2 Grad wärmer war er nämlich verglichen mit dem Mittel der vergangenen Jahre. So habe die Durchschnittstemperatur im Februar in der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 laut DWD bei 0,6 Grad gelegen. Der durchschnittliche Februar-Wert 2024 habe dagegen hessenweit ganze 6,8 Grad betragen, berichten die Wetterexperten.
Auch wenn man die wärmere Vergleichsperiode von 1991 bis 2020 betrachtet, in der die Durchschnittstemperatur bei 1,5 Grad lag, sticht der vergangene Februar bundesweit mit einem Temperaturunterschied von 5,1 Grad immer noch deutlich hervor.
Für den gesamten Winter stellten Forschende einen Anstieg der Durchschnittstemperatur von 3,8 Grad fest. Statt bekannter 0,3 Grad lag das Mittel hier bei milden 4,1 Grad. Ungewöhnlich viele Tage mit Höchstwerten von mehr als zehn Grad in Südhessen dürften ausschlaggebend hierfür sein. Ganz vorne dabei war Frankfurt, wo die Temperaturen an 42 Tagen auf einen zweistelligen Wert kletterten.
Durchschnittstemperaturen im Februar im Vergleich
Nicht nur im Vergleich zu den Referenzperioden war der Februar in Hessen ungewöhnlich warm, auch in Anbetracht des Letztjährigen, wie aus den folgenden Zahlen des DWD hervorgeht:
| Februar 2023 | Februar 2024 | |
| Frankfurt/Main | 4,9 Grad | 8,2 Grad |
| Gießen/Wettenberg | 3,9 Grad | 7,3 Grad |
| Offenbach - Wetterpark | 4,7 Grad | 8,1 Grad |
| Wiesbaden | 3,8 Grad | 6,8 Grad |
Mild und nass, das sind die beiden Worte, die das Wetter im Winter 2024 bislang besonders gut zusammenfassen. Auch in Hessen wurde überdurchschnittlich viel Niederschlag gemessen. 255 statt 193 Liter pro Quadratmeter fielen in diesem Jahr im Bundesland. Dabei leistete der Februar einen nicht unerheblichen Anteil und steuerte gleich 87 Liter Regen bei. An mehr als der Hälfte der Tage konnte man auf einen Regenschirm nicht verzichten. Schnee gab es dagegen im Februar nicht.
Der Februar steht dennoch bisher am Ende der Spannungskurve des diesjährigen Winters. Das Hochwasser um die Weihnachtszeit in Mittel- und Nordhessen läutete die ungemütliche Jahreszeit ein, die dann im Januar mit viel Schnee und Glatteis den eisigen Höhepunkt brachte. (Maibrit Schültken)
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