„Frankfurt steht auf für Demokratie“
Knapp 20.000 Menschen demonstrieren in Frankfurt gegen rechts
VonNiklas Hechtschließen
Florian Dörrschließen
Erneut geht die Mainmetropole gegen rechts auf die Straße: Die wichtigsten Infos zur Demonstration „Frankfurt steht auf für Demokratie“ am heutigen Montag im Überblick.
+++ 19.27 Uhr: Inzwischen hat sich die Versammlung auf dem Frankfurter Römerberg und dem Paulsplatz aufgelöst. Alle Beeinträchtigungen im Verkehr seien aufgehoben, twitterte die Polizei. Knapp 20.000 Menschen demonstrierten am Montagabend in der Mainmetropole gegen Rechtsextremismus und für Demokratie und Toleranz. Zur Demonstration hatte ein breites gesellschaftliches Bündnis aufgerufen - von der Deutschen Bank bis hin zu sozialistischen Vereinen, wie Mitorganisator Philipp Jacks betonte.
„Wir sind nicht hilflos. Wir sind die Mehrheit in diesem Land“, sagte der Publizist Michel Friedman in einer Rede bei der Kundgebung. „Jetzt sind wir da, und wir werden nicht aufhören, bis der braune Spuk in Deutschland zurückgehen wird“, rief Friedmann angesichts der seit Wochen andauernden Demonstrationen gegen Rechtsextremismus. „Wir demonstrieren für Menschen und nicht gegen etwas“, sagte der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef (SPD). „Wer die Herkunftsgeschichte von deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern zum Maßstab macht, wer hier leben darf und wer nicht; wer diesen Weg bestreitet, zerstört am Ende unser ganzes Land“, betonte Josef.
+++ 18.04 Uhr: Während die Demo auf dem Römerberg noch in vollem Gange ist, nennt die Polizei erste Teilnehmerzahlen. Aktuell seien etwa 18.000 Menschen bei der Demo versammelt, erklärte ein Polizeisprecher auf Nachfrage, in der Spitze hätten rund 19.000 Demonstrierende an der Veranstaltung unter dem Titel „Frankfurt steht auf für Demokratie“ teilgenommen. Die Veranstalter selbst sprachen sogar von 25 000 Menschen. Über 130 Organisationen hatten sich dem Aufruf angeschlossen - dazu zählen Unternehmen, Gewerkschaften, Religionsgemeinden, Vereine, Verbände, Bildungseinrichtungen, Initiativen und Frankfurter Parteien.
+++ 17.43 Uhr: Das Personenaufkommen am Mainkai sei überschaubar, schreibt die Frankfurter Polizei auf X, weshalb dieser wieder für den Verkehr freigegeben werde. Derweil wird die Berliner Straße zur Sicherheit der Demonstrierenden für den Verkehr gesperrt.
Update vom Montag, 5. Februar, 17.14 Uhr: Treffpunkt auf dem Römerberg zu heutigen Demo gegen rechts war 17 Uhr. Wenige Minute später ist der komplette Platz voll, wie die Polizei soeben auf X (ehemals Twitter) verkündete. „Bitte weicht auf andere Versammlungsflächen wie dem Paulsplatz oder Mainkai aus“, schrieben die Beamten dazu. Der Mainkai ist aufgrund der Demo nun ebenso für den Verkehr gesperrt, wie die Brauchbachstraße und die Bethmannstraße.
Frankfurt ❤️🧡💛💚💙💜 pic.twitter.com/2XE5Ndk5pp
— Nik Staiger (@Nik_Staiger) February 5, 2024
Demo gegen rechts heute in Frankfurt: Das müssen Sie wissen
Erstmeldung vom Montag, 5. Februar, 10.19 Uhr: Tausende Teilnehmer:innen werden erwartet: Ein breites Bündnis aus über 100 Organisationen, Institutionen und Vereinen hat für den heutigen Montag (5. Februar) zur Demonstration gegen rechts unter dem Titel „Frankfurt steht auf für Demokratie“ geladen. Treffpunkt ist um 17 Uhr auf dem Römerberg.
Bei der ersten Demo dieser Art in Frankfurt vor wenigen Wochen waren zwischen 35.000 und 50.000 Menschen zusammengekommen. Damals hatte das Medienhaus Correctiv gerade über das bis dahin nicht bekannte Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und CDU in einer Potsdamer Villa berichtet. Unter dem Motto „Frankfurt gegen AfD und Rechtsruck!“ war zur Demonstration aufgerufen worden. Eine weitere große Protestveranstaltung folgte Ende Januar.
Nun finden sich unter den Unterzeichnern der neuerlichen Demo gegen rechts in Frankfurt auch erstmals zahlreiche Unternehmen. Darunter etwa die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse-Coopers (PwC) und der Ventiltechnikspezialist Samson sowie Biokaiser und Fritz-Kola.
80.000 Hessen protestieren gegen Rechts




Die Demo gegen rechts am heutigen Montag hat auch Auswirkungen auf den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Frankfurt. So heißt es bei der Stadt: Die U-Bahn-Station Dom/Römer der Linie U4 wird ab etwa 16 Uhr gesperrt. Die sonst dort verkehrenden U-Bahnen der Linie U4 fahren ohne Halt weiter zum Willy-Brandt-Platz und zur Konstablerwache. Außerdem werden die Straßenbahnlinien 11, 12 und 14 zwischen den Haltestellen Hauptbahnhof und Stresemannallee/Gartenstraße sowie Allerheiligentor großräumig über Sachsenhausen umgeleitet. Die Einschränkungen im Frankfurter ÖPNV gelten voraussichtlich bis 19 Uhr.
Auch Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) sowie der Publizist und Talkmaster Michel Friedman sollen bei der Demo gegen rechts in Frankfurt sprechen. Im Anschluss spielt Shantel „multikulturelle Tanzmusik“. (fd)
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