Wagenknecht schießt gegen Ampel
Deutschen haben nicht genug Geld für Urlaub – Laut Statistik können sich viele nicht mal eine Woche leisten
VonTeresa Tothschließen
Moritz Bletzingerschließen
Urlaub ist für viele Deutsche ein Luxus, den sie sich nicht leisten können. Vor allem Alleinerziehende und Großfamilien sind betroffen.
Berlin – Viele haben ihren Sommerurlaub für das Jahr 2024 schon geplant. Doch nicht alle kommen in den Genuss, während der Ferien zu verreisen. Laut der Statistikbehörde der EU (Eurostat) fehlen vielen Deutschen die finanziellen Mittel für einen Urlaub. Demnach können sich ganze 22,6 Prozent nicht einmal eine Woche Urlaub pro Jahr leisten.
Einzelpersonen fehlt es häufiger als Paaren an den finanziellen Mitteln für einen Urlaub
Es zeigt sich, dass Alleinerziehende mit Kindern am stärksten betroffen sind, da sie mit einem Anteil von 43,2 Prozent am häufigsten auf einen einwöchigen Urlaub verzichten müssen. Ebenso sind Familien mit zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern (31,3 Prozent) überdurchschnittlich oft nicht in der Lage, sich einen Urlaub von einer Woche zu leisten. Diese Daten wurden von der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht beim Statistischen Bundesamt eingeholt.
Im Zeitraum von 2022 bis 2023 verzeichnete der Prozentsatz der Bevölkerung, die sich keinen einwöchigen Urlaub leisten kann, einen Anstieg um 0,4 Prozentpunkte. Es zeigt sich, dass Einzelpersonen (30,4 Prozent) im Allgemeinen häufiger als Paare (16,8 Prozent) nicht genügend finanzielle Mittel für eine Auszeit haben, wie die Statistiken belegen. Auch diese Zahlen haben einen leichten Anstieg erfahren. Dies trifft ebenso auf kinderlose Haushalte zu, die sich keinen Urlaub erlauben können: Ihr Anteil erhöhte sich von 21,1 auf 22,0 Prozent. Bei Haushalten mit Kindern hingegen verringerte sich der Anteil von 23,7 auf 23,5 Prozent, lag jedoch immer noch über dem Durchschnitt.
Wagenknecht kritisiert: „Nahezu jeder Vierte kann sich nicht einmal eine Woche erholen“
Die Aussage von Wagenknecht über die aktuelle Situation ist vernichtend: „Nahezu jeder Vierte kann sich nicht einmal eine Woche erholen.“ Sie kritisiert die Entwicklung scharf und bezeichnet sie als beschämend. Als Vorsitzende der neu gegründeten Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“ interpretierte sie die vorliegenden Daten als „Kennziffer für den Abstieg unseres Landes unter der Ampel“. Sie beschuldigte die Regierung, die finanzielle Situation von Millionen von Menschen verschlechtert zu haben. „Wir brauchen in Deutschland eine Kehrtwende in der Wirtschafts- und Sozialpolitik“, betonte sie. Im Vergleich dazu sind die Urlaubsstatistiken in Skandinavien und den Benelux-Ländern deutlich positiver.
Aus den Eurostat-Daten geht hervor, dass der Prozentsatz der Bevölkerung, der nicht genügend finanzielle Mittel für einen einwöchigen Urlaub aufbringen kann, in den vergangenen Jahren um etwa 20 Prozent variierte. Im Jahr 2020 lag dieser Wert bei 22,4 Prozent, sank im darauffolgenden Jahr auf 19,9 Prozent, stieg im nächsten Jahr auf 22,2 Prozent und erreichte im letzten Jahr 22,6 Prozent. Ein möglicher Einflussfaktor könnte die hohe Inflation infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine gewesen sein.
Kosten für einen Urlaub sind zuletzt deutlich gestiegen
Die aktuelle Tourismusanalyse der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen belegt ebenfalls, dass die Kosten für Urlaube gestiegen sind. Im Jahr 2023 haben die Deutschen so viel Geld für Urlaube ausgegeben wie nie zuvor, was auf einen erheblichen Anstieg des Durchschnittspreises hinweist. Im Vergleich zu 2022, als eine Reise pro Person durchschnittlich 1375 Euro kostete, stiegen die Kosten im Jahr 2023 auf 1538 Euro. Dies bedeutet, dass ein Urlaub für eine vierköpfige Familie nun mehr als 6000 Euro kostet. (moe/dpa)
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