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Herrmann erklärt Lage nach Schüssen in München – und schließt Verbindung zu Olympia 1972 nicht aus
VonLukas Schierlinger
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Polizeikräfte seien sehr schnell vor Ort gewesen, sagte Joachim Herrmann nach den Schüssen am NS-Dokumentationszentrum in München. Die erste Bewertung des bayerischen Innenministers.
München – Noch am Donnerstagvormittag trat Joachim Herrmann (CSU) vor die Kameras. Ihn habe kurz nach 9 Uhr im Innenministerium die Meldung erreicht, dass es einen Schusswechsel in unmittelbarer Nähe des NS-Dokumentationszentrums in München gegeben habe. Auf einer Pressekonferenz nannte Bayerns Innenminister gegen 11 Uhr erste Details.
„Nach momentanem Stand sind sehr schnell Polizeikräfte alarmiert worden“, berichtete der CSU-Politiker, „sie waren rasch vor Ort“. Diese hätten ihrerseits mit Bewaffnung reagiert auf einen „Täter“, der mit einer Langwaffe unterwegs gewesen sei – und mit dieser auch geschossen habe. „Aufgrund der Einwirkung der Polizei ist der Täter entsprechend gestoppt worden.“
Schüsse in München, „Täter“ tot: Bayerns Innenminister Herrmann äußert sich
Im Nachgang sei der Verdächtige vor Ort verstorben, sagte Bayerns Innenminister. Dies bestätigte im Nachgang auch Andreas Franken, der Pressesprecher der Münchner Polizei. Weitere Details zu ihm, sowie zu seinen Motiven nannte Herrmann in seinem ersten Statement nicht. Weitere Klärungen müsse nun die Polizei vornehmen, stellte Bayerns Innenminister klar.
Münchner waren am Donnerstag zunächst gebeten worden, den Bereich weiträumig zu meiden. Rund um das betreffende Areal waren zahlreiche Einsatzkräfte verteilt.
Nach Schüssen in München – Bilder des Einsatzes am Haus des Täters
Herrmann unterstrich in seinem ersten Statement bereits: „Es gibt nach derzeitigem Stand keinerlei Hinweise auf weitere Täter. Wir gehen davon aus, dass die Lage, so wie sie derzeit in München ist, bereinigt ist. Aber natürlich muss jetzt erst einmal die Identität des Täters geklärt werden. Dann kann man das besser beurteilen.“ Am Nachmittag bestätigte ein Polizeisprecher in München, dass es sich beim getöteten Verdächtigen um einen 18-jährigen österreichischen Staatsbürger handelt.
Nach Schüssen in München: Herrmann spricht über möglichen Zusammenhang mit Olympia-Attentat
Herrmann ging in seiner ersten Bewertung genauer auf den Ort ein, an dem der Schusswechsel stattgefunden hatte. Auch das israelische Generalkonsulat liegt in unmittelbarer Nähe. Dazu komme, dass der Jahrestag des Olympia-Attentats von 1972 auf den Donnerstag fällt.
Am 5. September 1972 erschossen palästinensische Terroristen im Olympischen Dorf in München zwei Männer und nahmen neun Geiseln. Rund 18 Stunden später endete ein Befreiungsversuch mit dem Tod der neun israelischen Geiseln, eines Polizisten und von fünf der Attentäter. Dass es diesbezüglich Zusammenhänge geben könne, liege laut Herrmann „auf der Hand“. Einzelheiten müssten nun aber die Ermittler klären. Am Donnerstagnachmittag bekräftigte Bayerns Innenminister: „Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zufall, an welchem Ort der Verdächtige geschossen hat.“