Von Terroristen umzingelt
Opa bietet Hamas die Stirn und rettet seine Familie- „Er ist ein Held“
VonFelina Wellnerschließen
Nur eine Wand trennt eine israelische Familie von wild um sich schießenden Terroristen. Zehn Stunden lang harren sie im hauseigenen Bunker aus – dann ertönt eine vertraute Stimme.
Nahal Oz – Am Morgen des 7. Oktober haben palästinensische Terroristen Israel angegriffen. Unter anderem Nahal Oz, ein Dorf in unmittelbarer Nähe vom Gazastreifen, steht seither unter Beschuss. Wer kann, flüchtet in Schutzbunker – so taten es auch Amir Tibon, seine Ehefrau und Kinder.
Todesangst wegen Hamas-Angriff: Opa befreit Familie aus Bunker
„Es waren Terroristen im Kibbuz, in unserer Nachbarschaft und – irgendwann – vor unserem Fenster“, sagt Tibon gegenüber der New York Times. Ihre Schritte, Schüsse und Gespräche seien gut zu hören gewesen. Zu diesem Zeitpunkt saß die Familie bereits stundenlang im dunklen Bunker fest. Weitere sollten folgen. Von seinen Journalisten-Kollegen habe der Familienvater erfahren, dass sie auf die israelische Armee noch länger warten müssen. Seine Töchter verloren allmählich die Geduld.
.@amirtibon describes to @wolfblitzer the moment he, his wife, and their two young daughters realized the IDF and his father, a retired military general, were on scene to rescue them after nine and a half hours under Hamas assault:
— Elise Garofalo (@elisegaro) October 8, 2023
His daughter said, "Grandfather is here" pic.twitter.com/iaIKbtfzoA
Doch familiäre Hilfe war in Anmarsch: Sein 62-jähriger Vater habe sich als Held bewiesen und „kämpfte gegen Hamas-Terroristen, um die Familie zu befreien“, schildert der Journalist in einem eigenen Beitrag für israelische Tageszeitung Haaretz. Aus Sorge um Sohn, Enkel und Schwiegertochter habe der ehemalige Generalmajor Kontakt zu Kameraden aufgenommen und sich der Kommando-Einheit angeschlossen hat. Gegenüber CNN führt Tibon aus, dass er in Tränen der Freude und Erleichterung ausgebrochen sei, als er die vertraute Stimme des Retters hörte.
Jahrzehntelanger Konflikt: Familie überlebt Massaker in Israel
Die Hintergründe des Angriffs sind vielschichtig: In unmittelbarer Nähe vom Gazastreifen kommt es seit Jahrzehnten zu bewaffneten Konflikten und Raketenbeschuss. Wie die Familie um Amir Tibon sind auch die meisten umliegenden Einwohner deshalb mit einem Sicherheitsraum ausgestattet.
„Am 7. Oktober wachten wir in einem Albtraum auf.“
Grundsätzlich habe es sich um ein vertrautes Geräusch einer Mörsergranate gehandelt, das seine Frau aus dem Schlaf riss, so Tibon. Doch schnell mussten sie feststellen: Dieses Mal ist die Situation bedrohlicher als sonst. Der Krieg in Israel hat gerade erst begonnen und das Bangen um Entführte und Tote geht weiter.
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