„Ein reines Bodenproblem“
Nasa: Kontakt zur Internationalen Raumstation ISS verloren
VonTanja Bannerschließen
Renovierungsarbeiten sorgen dafür, dass die Nasa ungeplant den Kontakt zur Internationalen Raumstation ISS verliert. Gut, dass ein Partner helfen kann.
Houston – Ein Stromausfall bei der US-Raumfahrtorganisation Nasa in Houston hat dafür gesorgt, dass der Kontakt zur Internationalen Raumstation (ISS) für einige Zeit unterbrochen war. Man habe am 26. Juli keine Kommando-, Telemetrie- und Sprachverbindungen zwischen dem Kontrollzentrum auf der Erde und der Raumstation mehr gehabt, teilte die Nasa in einem Blogeintrag mit. „Die Besatzung war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr“, heißt es dort auch.
20 Minuten nach Beginn des Problems konnten das Team im Kontrollzentrum in Houston wieder Kontakt mit der Crew an Bord der ISS aufnehmen – allerdings nur über die Kanäle der russischen Raumfahrtorganisation Roskosmos. Innerhalb von 90 Minuten soll nach Angaben von Nasa-Mitarbeiter Joel Montalbano das Backup-System in Houston die normale Kommunikation mit der ISS wieder möglich gemacht haben. „Es gab nie ein Problem an Bord, das war ein reines Bodenproblem“, zitiert der britische Guardian Montalbano.
Nasa verlor Kontakt zur ISS – Stromausfall auf der Erde
Offenbar sind Renovierungsarbeiten am Gebäude, in dem sich das Kontrollzentrum befindet, schuld an dem Stromausfall. Das Backup-System der Nasa ist dadurch erstmals zum Einsatz gekommen. Es soll unter anderem dann bereitstehen, wenn das Kontrollzentrum wegen Hurrikans oder anderen Notfällen geschlossen werden muss. „Wir werden besser verstehen, was passiert ist, und dann unsere Lehren daraus ziehen und weitermachen“, betonte Montalbano.
Während es auf der Erde wegen des Ukraine-Kriegs große Spannungen zwischen den USA und Russland gibt, arbeiten die Raumfahrtorganisationen der beiden – und anderer – Nationen zusammen, wenn es um die Internationale Raumstation ISS geht. Zwar fliegen US-Astronauten mit russischen Kapseln und umgekehrt, doch auch rund um die Raumstation kommt es gelegentlich zu Irritationen. Beispielsweise flogen zwei Kosmonauten kurz nach Beginn des russischen Einmarschs in der Ukraine mit gelb-blauen Anzügen zur Raumstation. Ob es eine pro-ukrainische Botschaft sein sollte, ist bis heute unklar.
Monate später veröffentlichte Roskosmos jedoch Bilder, auf denen die beiden Kosmonauten Flaggen der selbsternannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk hielten – ein klar pro-russisches Zeichen. (tab)