Der höchste Kirchenturm der Welt steht in Ulm. Bereits seit längerer Zeit dient das Münster jungen Menschen auf der Suche nach Adrenalin und Anerkennung als Kulisse für waghalsige Kletteraktionen. Nun wurden drei „Roofer“ von der Polizei erwischt.

Ulm - „Roofing“ (engl. „Überdachung“), teils auch „Rooftopping“ (engl. „auf dem Dach sein“) bezeichnet das Vorgehen von meist jungen Menschen, die die städtische Umgebung erkunden und dabei auf hohe Bauwerke klettern. Oft ist das damit verbunden, dass der Aufstieg mit Videos und Fotos dokumentiert wird, die dann auf sozialen Medien Verbreitung finden. Diese waghalsigen Aktionen, bei denen die Kletterer völlig ungesichert unterwegs sind, gelten als äußerst gefährlich. Immer wieder kommt es dabei auch zu Todesfällen. Und weil das Besteigen von Kirchtürmen, Brücken oder Wolkenkratzern grundsätzlich in den meisten Ländern nicht gestattet ist, müssen sich Roofer auch auf rechtliche Konsequenzen gefasst machen.

Jugendliche versuchen auf den 161 Meter hohen Hauptturm des Ulmer Münsters zu klettern

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So ging es nun auch drei jungen Männern in Ulm. Am vergangenen Wochenende sahen Polizisten in den frühen Morgenstunden, wie diese den 161 Meter hohen Hauptturm des Ulmer Münsters, der mittlerweile wieder bis zu einer Höhe von 102 Metern begehbar ist, hinaufkletterten. „Als Polizisten das Gebäude umstellten, stieg einer der Männer hinunter und konnte vorläufig festgenommen werden“, heißt es in einer Pressemitteilung. Die beiden anderen Personen blieben aber zunächst verschwunden und stellten sich erst am Abend. Die drei Männer im Alter von 21, 25 und 30 Jahren blieben auf freiem Fuß, ihre Kameraausrüstung und Mobiltelefone wurden allerdings beschlagnahmt. Sie sehen einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch entgegen.

Roofing stammt ursprünglich aus Russland

Der Trend, ohne Sicherung und ohne Erlaubnis auf hohe Bauwerke zu steigen, kommt ursprünglich aus Russland, wie die Deutsche Welle es beschreibt. Gerade der Sommer sei demnach die Hauptsaison der Kletterer. Viele der Roofer haben eine wachsende Fangemeinde in den sozialen Medien.

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