Menschen evakuiert
Erdbeben trifft Griechenland: Erste Berichte über Schäden – Sorge vor „Auslöser“-Wirkung auch in Italien
VonMichelle Breyschließen
Anwohner berichten von starken Erschütterungen in Teilen Griechenlands, Experten melden ein Erdbeben der Stärke 5,8.
Update vom 29. März, 15.45 Uhr: Das starke Erdbeben von Freitagmorgen (29. März) hat in mehreren Gemeinden in Westgriechenland Spuren hinterlassen. So meldet der griechische Nachrichtensender skai, dass in der Gemeinde Ilia im Nordwesten der Peloponnes mehrere öffentliche Gebäude beschädigt wurden. Demnach blieben Schulen und Amtsgebäude aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Im etwas südlicher gelegenen Zacharo wurden „in alten Brücken und in alten Häusern sowie in den Hauswänden Risse festgestellt“, wie der Bürgermeister Kostas Mitropoulos informierte. Wie hoch die Schäden insgesamt seien, soll eine umfangreiche Ermittlung ergeben.
Nun besteht auch in anderen Teilen des Mittelmeerraumes die Angst vor weiteren stärkeren Beben: „Ein Erdbeben dieser Art kann in anderen Gebieten Erschütterungen hervorrufen und zum Auslöser neuer Erschütterungen werden“, sagte der Präsident des Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie in Italien, Carlo Doglioni, gegenüber dem Messaggero. Aktuell sieht er jedoch keine Gefahr, auch mit Blick auf Tsunamis. Dennoch war ganz Süditalien am Morgen in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Starkes Erdbeben erschüttert Griechenland: Stärke 5,8 gemeldet
Erstmeldung vom 29. März, 10.19 Uhr:
Athen – Im Westen von Griechenland hat die Erde am Freitagmorgen (29. März) gebebt. Es kam zu Evakuierungen. Ob es Opfer oder Schäden, beispielsweise an Gebäuden, gab, ist zunächst unklar. Erst kürzlich ereignete sich auch ein Erdbeben auf der Urlaubsinsel Korfu.
Erdbeben in Griechenland: Einwohner empfinden „Erschütterungen als sehr stark“
Nach den ersten Messungen des geodynamischen Instituts der griechischen Hauptstadt hatte das Erdbeben in Griechenland eine Stärke von 5,8. Es ereignete sich demnach um 9.12 Uhr Ortszeit (8.12 Uhr MEZ). Das Zentrum des Bebens lag rund 20 Kilometer unter dem Meeresboden vor der griechischen Westküste der Halbinsel Peloponnes in der Nähe der Kleininseln Stamfani (auch Strofades). Zuvor konnte ein kleineres Erdbeben mit einer Stärke von 4,1 in der Region identifiziert werden.
Zwei Platten treffen aufeinander – Hintergrund für Erdbeben
Im Meer zwischen Westgriechenland und Sizilien (Italien) befindet sich die tiefste Stelle des Mittelmeers. Sie reicht gut 5000 Meter in die Tiefe. In dieser Region treffen die Afrikanische und die Europäische Platte aufeinander. Dabei entstehen immer wieder starke Beben.
Ob es Opfer oder Schäden durch das Beben gab, teilte der Zivilschutz nächst nicht mit. Eine Warnung vor einem Tsunami (Flutwelle) wurde nicht herausgegeben. Ein Einwohner der nahegelegenen Region Olympia berichtete davon, „die Erschütterungen als sehr stark empfunden“ zu haben.
Die Menschen seien alle auf der Straße, erklärte er der dpa. Laut Reportern von lokalen Medien sollen viele Schulen evakuiert worden sein. Menschen im gesamten Westen des Landes sowie der bei Touristen beliebten Insel Zakynthos konnten das Erdbeben spüren. Auch im gut 300 Kilometer entfernten Athen wurden Erschütterungen bemerkt. In Italien und Österreich ereignete sich vor kurzem ebenfalls ein Erdbeben. (dpa)
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