Von Winter keine Spur
Die Thermometer klettern auf bis zu 20 Grad: Wetterexperte erklärt Rekordwärme durch „Bombogenese“
- VonDominik Jungschließen
Am Wochenende wurden in Deutschland bis zu 20 Grad gemessen und der Montag bringt ähnliche Tageshöchstwerte. Verantwortlich ist dafür eine sogenannte Bombogenese.
Frankfurt – Verrücktes Wetter Ende November. Die Tageshöchstwerte lagen am Sonntag (24. November) bei rund zehn bis knapp 20 Grad. Das war für die Jahreszeit natürlich viel zu hoch. Es wurden zahlreiche neue Temperaturrekorde aufgestellt.
„Schuld an den Rekordtemperaturen ist eine sogenannte Bombogenese. Das ist eine starke Tiefdruckentwicklung, bei der der Luftdruck binnen 24 Stunden um mindestens 24 Hektopascal abfällt. Das war hier der Fall gewesen. Bei den Britischen Inseln hat sich das Orkantief Sigrid gebildet. Das brachte dort schweren Sturm. Auf seiner Vorderseite hat es dagegen sehr warme Luftmassen von den Kanaren bis nach Mitteleuropa gebracht. Daher wurde es bei uns in Deutschland so extrem warm“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Vom Winter fehlt jede Spur. Der in der vergangenen Woche gefallene Schnee ist weitgehend verschwunden.
Wetter: Wie lange bleiben die warmen Luftmassen in Deutschland?
Für Montag (25. November) rechnen sämtliche Wettermodelle noch einmal mit sehr hohen Temperaturen. Das deutsche Wettermodell ICON zeigt für den Südwesten erneut Spitzenwerten von bis zu 20 Grad, vielleicht sogar 21 Grad an. Das sind zehn bis 15 Grad zu viel für die aktuelle Jahreszeit. Da kommt man ja fast schon wieder ins Schwitzen, so der Experte. Doch ab Dienstag dreht der Wind wieder mehr aus Westen bis Nordwesten und es wird langsam wieder kühler. Die Tageswerte liegen dann maximal noch bei um die zehn Grad, stellenweise fällt Regen.
Kommt das Wintercomeback zum 1. Advent?
Nun starten immer mehr Weihnachtsmärkte. Da möchten viele dann doch lieber etwas kühlere Temperaturen. Glühwein schmeckt bei 20 Grad nicht besonders gut. Geht es nach dem Experten, wird es zum 1. Advent tatsächlich wieder frischer, aber ein Wintercomeback sei bis dahin eher unwahrscheinlich. Die Temperaturen sinken dann meist auf zwei bis acht Grad.
Rund um den 1. Advent sieht es nach aktuellem Stand nach ruhigem Hochdruckwetter aus. Mal scheint die Sonne, mal ist Nebel und Hochnebel dabei. Der Winter hat offenbar kein allzu schnelles Comeback geplant. Neuer Schneefall bis in tiefe Lagen ist erstmal nicht in Sicht.
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