Bald Schnee und Eis?

„Das ist extrem“: Vorhersage für Wintereinbruch in Deutschland drastisch gekippt

  • VonDominik Jung
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Erlebt Deutschland bald den ersten Wintereinbruch? Jetzt ändert sich auch die Prognose des europäischen Wettermodells.

München – Immer wieder war in den Medien in den vergangenen Tagen über einen heftigen Wintereinbruch in Deutschland zu lesen, doch nun scheint die Entscheidung endgültig gefallen zu sein.

Wintereinbruch abgeblasen: Wettermodelle sehen keinen Schnee für Deutschland

Seit Tagen sorgte das europäische Wettermodell ECMWF für Aufsehen: Es sagte einen frühen Wintereinbruch für das erste Novemberwochenende voraus – inklusive möglicher Schneedecke bis nach Norddeutschland. Doch das US-Modell GFS blieb skeptisch und hielt dagegen. Jetzt sind sich beide Modelle einig: Der Winter bleibt vorerst aus, es wird zwar kälter, aber Schnee bis in die Niederungen ist vom Tisch. „Das amerikanische Modell hatte den richtigen Riecher“, bestätigt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net, „der angekündigte Wintereinbruch wird – wie erwartet – nicht kommen.“

In den Medien war seit Tagen über den ersten Wintereinbruch der neuen Saison rund um das erste Novemberwochenende spekuliert worden. Von Anfang an war Skepsis angesagt gewesen.

„Das ist extrem“: Wettervorhersage zeigt Hochdrucklage von Ende Oktober bis November

Stattdessen setzt sich die beeindruckend stabile Hochdrucklage über Mitteleuropa fort, die uns bereits seit Ende Oktober begleitet. „Wir erleben aktuell die stabilste Hochdruckwetterlage des gesamten Jahres 2024“, erklärt Wetterexperte Jung. „Drei, vielleicht sogar vier Wochen andauerndes Hochdruckwetter von Oktober bis in den November hinein – das ist extrem.“ Ein solches Hoch über dem Kontinent bringt meist kühle, trockene Luft mit sich, die jedoch nicht immer für strahlenden Sonnenschein sorgt.

Hochdruckwetter im Herbst: Keine Garantie für Sonnenschein

Viele glauben, Hochdruck-Wetter bedeutet automatisch Sonne satt – doch das gilt im Herbst nur bedingt. Während Hochdrucklagen oft klare, sonnige Bedingungen mit sich bringen, sieht das im Herbst anders aus: Die kürzeren Tage und kühleren Temperaturen begünstigen Nebel und Dunst, der die Sonnenstrahlen nicht durchdringen lässt.

Statt Kälte geht es in den nächsten Tagen erstmal für die Jahreszeit deutlich zu warm weiter. Die Wetterkarte zeigt die Temperaturanomalien am Dienstag (29. Oktober).

„Es ist ein Trugschluss, dass Hochdruckwetter immer Sonne bedeutet“, betont Klimaexperte Jung in seinem neusten Wettervideo. „Im Herbst bleibt die feuchte Luft oft am Boden, wodurch Nebel und Hochnebel entstehen – die Sonne bleibt häufig verborgen.“ Der November zeigt sich so oft grau statt golden, was uns in den kommenden Wochen vermutlich noch öfter erwarten wird.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Roman Moebius

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