Tödliche Fluten
Hochwasser in Deutschland: Lage in Bayern weiter angespannt – Einsatzkräfte warnen vor Aktivitäten im Wasser
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Julian Mayr
Michelle Brey
Kai Hartwig
Alina Schröder
Martina Lippl
Die Hochwasserlage im Süden Deutschlands bleibt kritisch. Indes normalisiert sich aber die Lage in Baden-Württemberg langsam wieder. Der News-Ticker.
Update vom 6. Juni, 9.45 Uhr: Zumindest in einigen Regionen Deutschlands entspannt sich die Hochwasserlage wieder. In Baden-Württemberg seien „die Wasserstände an allen Gewässern des Landes wieder fallend“, heißt es auf der Homepage der Landesanstalt für Umwelt. Die Suche nach dem vermissten Feuerwehrmann aus Schwaben geht indes weiter.
Das Bundesland Bayern hat jedoch weiterhin mit den Wassermassen zu kämpfen. Die Pegel gingen zwar auch in Bayern zurück, allerdings fallen diese zum Teil sehr langsam, informiert der Hochwassernachrichtendienst Bayern. Insbesondere betroffen bleibt der Donauabschnitt Kelheim bis Passau, wo weiterhin die höchste Meldestufe Vier gilt.
Einsatzkräfte warnen vor lebensgefährliche Aktivitäten in der vom Hochwasser betroffenen Donau
Angesichts der weiter brenzligen Lage an der Donau warnen Einsatzkräfte vor Bootsfahrten auf dem Fluss. „Wenn man merkt, dass das Wasser so ein bisschen zurückgeht, (...) die ersten Unvernünftigen bewegen sich aufs Wasser“, sagte Andreas Dietz von der Wasserwacht Passau am Donnerstagmorgen (6. Juni) im ARD-„Morgenmagazin“. „Wir haben schon Kanufahrer gehabt, StandUp-Paddler, die sich auf der Donau bewegen.“
Das sei laut Dietz absolut lebensgefährlich. Sollten sich Menschen auf der Donau bewegen, sei das auch ein Problem für die Rettungskräfte, sagte Dietz. „Wenn dort was passiert, müssen wir raus, und wir müssen unsere Einsatzkräfte auch in Gefahr bringen.“
Update vom 5. Juni, 20.19 Uhr: Während die Lage in Bayern weiterhin angespannt ist, geht Baden-Württemberg langsam wieder in den Normalzustand über. Der Regen sorgte in den vergangenen Tagen an mehreren Orten in Süddeutschland für so viel Niederschlag, wie nur alle 50 bis 100 Jahre.
Update vom 5. Juni, 17.10 Uhr: Die Polizei berichtete am Mittwochnachmittag von einem weiteren Todesopfer infolge des Hochwassers. Laut focus.de wurde eine 79-jährige Frau leblos im Mindelkanal in Schwaben entdeckt, nachdem sie am Sonntag in Jettingen-Scheppach als vermisst gemeldet wurde.
Update vom 5. Juni, 16 Uhr: In Regensburg hält die kritische Hochwasserlage weiter an. Dabei steht besonders die Werftstraße am Nordufer der Donau im Fokus. Wie der Leiter des städtischen Tiefbauamts dem BR erklärte, habe sich der Boden in der Straße durch den angestiegenen Grundwasserpegel mit Wasser vollgesaugt und könne nicht mehr zusammenhalten. Man habe Stellen beobachtet, die sich bewegen. „Man schwimmt mit dem Asphalt auf dem Boden“, sagte er. Es seien Maßnahmen in die Wege geleitet worden, um einen „Grundbruch“ zu verhindern. Diese würden wirken – wie lange, bleibe aber fraglich.
Update vom 5. Juni, 13 Uhr: Eine neue Unwetterfront sieht der DWD zwar nicht auf Deutschland zukommen, aber es gibt auch keine richtige Entwarnung beim Hochwasser. Im Süden nimmt die Starkregengefahr den Experten zufolge wieder deutlich zu. „Zwar deutet sich keine neuerliche, überregionale Unwetterlage an, der teils kräftige Regen dürfte aber dennoch nicht zuträglich für die weitere Entspannung der Hochwasserlage sein“, sagte DWD-Meteorologe Adrian Leyser. Der große Regen sei vorbei, betonte er jedoch.
Im schwäbischen Landkreis Donau-Ries ist die Hochwasserlage indes stabil, aber weiter kritisch. Trotz sinkender Wasserstände könne man „keinesfalls Entwarnung für das gesamte Landkreisgebiet“ geben, teilte das Landratsamt mit. „Der Druck auf Deiche und Dämme ist nach wie vor enorm“, hieß es. Evakuierungsempfehlungen gelten daher für besonders gefährdete Ortsteile, wie Auchsesheim (Donauwörth) oder Hamlar (Asbach-Bäumenheim). Insbesondere in Deichnähe sollten Anwohner wachsam bleiben.
Boot kenterte im Hochwasser: 22-jähriger Feuerwehrmann weiterhin vermisst
Update vom 5. Juni, 11.20 Uhr: Die Suche nach dem vermissten Feuerwehrmann in Schwaben setzt sich auch am Mittwoch fort. Der 22-Jährige war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung gekentert. Die übrigen vier Einsatzkräfte an Bord konnten sich an Land retten. Der 22-Jährige gilt seither als vermisst und konnte bisher nicht gefunden werden, wie ein Polizeisprecher in Kempten mitteilte. Suchaktionen an Land und mit Drohnen aus der Luft sollen einen Erfolg bringen.
Update vom 5. Juni, 11 Uhr: In Regensburg bleibt die Hochwasserlage weiterhin angespannt. Der Pegelstand sinke sehr langsam auf hohem Niveau, teilte eine Sprecherin der Stadt am Dienstagmorgen mit. Laut Hochwassernachrichtendienst (HND) lag der Pegelstand der Donau weiter bei über sechs Metern. Normal sind etwa drei Meter.
Am Dienstagabend evakuierten die Einsatzkräfte etwa 30 Häuser entlang einer Straße an dem Fluss, weil der Untergrund wegen des hohen Grundwasserspiegels immer weiter aufweichte. Die Stabilisierung der Schutzwände an der Werftstraße werde auch am Mittwoch weiter im Fokus des Katastrophenschutzes stehen. „Das ist unsere Schwachstelle“, sagte die Sprecherin.
Nach Hochwasser-Katastrophe im Rems-Murr-Kreis: Ortsteile noch ohne Strom
Nach den Überflutungen in Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) gibt es in einigen Ortsteilen nach wie vor keinen Strom. Das sagte eine Sprecherin vom Bürgertelefon der Stadt am Mittwoch. Die Trinkwasserversorgung sei aber soweit stabil. Das Abkochgebot wurde teils aufgehoben. In Rudersberg waren viele Straßen von Wasser, Schlamm und Unrat überspült worden. Die Aufräumarbeiten gingen unvermindert weiter. Die Hochwasserlage in dem Landkreis hat sich entschärft.
Update vom 5. Juni, 6.50 Uhr: In den süddeutschen Hochwassergebieten fließt das Wasser langsam ab, aber für eine Entwarnung ist es vielerorts noch zu früh. Insbesondere im Osten Bayerns ist die Lage weiterhin angespannt. Laut dem Hochwassernachrichtendienst (HND) lagen die Wasserstände an den Pegeln in Passau und Regensburg am frühen Morgen weiter bei der höchsten Meldestufe vier. Die Stadtverwaltung in Passau rechnet damit, dass die Pegelstände weiter sinken.
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sind in Bayern weitere Schauer und Gewitter zu erwarten. Starkregen sei aber nur am östlichen Alpenrand wahrscheinlich. In Baden-Württemberg soll es am Mittwoch weitestgehend trocken bleiben. Mindestens fünf Menschen kamen bei dem Hochwasser in Süddeutschland ums Leben.
Lage an der Donau weiterhin kritisch - Wasserstände an Donau und Inn fallen jedoch leicht
Update vom 4. Juni, 21.50 Uhr: Die Hochwasserlage an der Donau bleibt kritisch. In Passau gilt der Katastrophenfall. Der Uferbereich mit der ersten Häuserzeile in der Altstadt ist überflutet. Auch über Nacht soll es an den Deichen Wachen geben, um Schäden frühzeitig zu erkennen. Der Scheitel der Flüsse Donau und Inn seien erreicht, die Wasserstände fallen leicht. Das teilte die Stadt mit.
Eine gute Nachricht hatte der Deutsche Wetterdienst (DWD): Regen solle es nicht oder kaum mehr geben. Zwischen Kelheim und Passau sollen die Pegelstände laut Hochwassernachrichtendienst (HND) bis einschließlich Mittwoch oberhalb der Meldestufe vier liegen.
Update vom 4. Juni, 19.50 Uhr: In Baden-Württemberg entspannt sich die Hochwasserlage bereits. Dort sind Aufräumaktionen in Gange. „Von Normalität sind wir aber noch weit entfernt“, sagte aber etwa eine Stadtsprecherin in der betroffenen Gemeinde Ebersbach an der Fils. Vielerorts waren Anwohner gemeinsam mit Einsatzkräften und Ehrenamtlichen damit beschäftigt, den gröbsten Schmutz von den Straßen zu bekommen, weitere Keller leerzupumpen oder angespülten Unrat zu beseitigen.
In Bayern ist die Lage vielerorts jedoch weiter kritisch. So steigt der Pegel im Bereich Kelheim an der Donau weiter, so der BR. Der Hochwasserscheitel werde dort für Mittwoch erwartet, hieße es vom Landratsamt. Ein ähnliches Bild zeige sich bei Neustadt, auch dort steigt der Wasserpegel weiter.
Indes hat nach dem oberbayerischen Landkreis Rosenheim auch der Landkreis Neu-Ulm in Schwaben den Katastrophenfall wieder aufgehoben. „Es liegen anstrengende Tage hinter uns“, sagte Landrätin Eva Treu (CSU) am Dienstagabend. „Ich bin froh, dass wir den Katastrophenfall jetzt wieder aufheben können und relativ glimpflich davongekommen sind - gerade mit Blick auf die benachbarten Landkreise.“
Vor den Fluten auf einen Baum geflüchtet – 32-Jährige verharrt dort zweieinhalb Tage lang und überlebt
Update vom 4. Juni, 17.20 Uhr: Glückliche Rettung nach langer Vermisstensuche: Bei Neu-Ulm wurde eine 32-Jährige lebend entdeckt, von der seit Tagen jede Spur fehlte. Die Frau war im Wald von der Flut völlig überrascht worden. Sie brachte sich zweieinhalb Tage lang in der Krone eines Baums vor dem Hochwasser in Sicherheit und überlebte so. Am Dienstagnachmittag wurde sie mittels einer Suchdrohne entdeckt und dann gerettet, wie die Polizei mitteilte. Zu diesem Zeitpunkt stand die Flut noch immer etwa brusthoch unter dem Baum. Sie sei weitgehend unverletzt und wurde in ein Krankenhaus gebracht, hieß es weiter.
Update vom 4. Juni, 16.55 Uhr: In Regensburg ist die Hochwasserlage weiter angespannt. Der Donau-Pegel hält sich seit Stunden auf 6,16 Meter und sinkt laut den Daten des Hochwassernachrichtendienstes Daten nicht.
Situation in Regensburg weiter kritisch
Die Böden auf den Donauinseln seien „wirklich feucht“, „nass, schwammig“, „wie ein Wackelpudding“, sagte die Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) am Nachmittag bei einem Besuch von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in der Oberpfalz. Ob die Schutzmaßnahmen in den nächsten zwei Tagen halten, bereite Sorge.
Hochwasser-Pegel an der Donau bei Passau sinkt leicht
Update vom 4. Juni, 16.30 Uhr: In Passau ist der Donau-Pegel um 16.15 Uhr auf 9,88 Meter gesunken. Der Busverkehr von und in die Innstadt sei wieder möglich, informiert die Stadt Passau. Die Lederergasse bleibe aber weiter gesperrt.
Das Donaukraftwerk Jochenstein an der Grenze zu Österreich hat dabei wohl eine Rolle gespielt, schreibt der ORF-Wetterexperte Manuel Oberhuber auf X. Die Wehrfelder seien teils komplett für einen stärken Abfluss der Donau geöffnet worden, um einen Rückstau zu verhindern.
Jahrhundert-Niederschläge in Süddeutschland gemessen
Update vom 4. Juni, 16.10 Uhr: Sind Jahrhundert-Niederschläge für Hochwasser-Katastrophe in Süddeutschland verantwortlich? Nach vorläufigen Daten ist in den vergangenen Tagen so viel Regen gefallen wie nur alle 50 bis 100 Jahre.
Man könne von Jahrhundert-Niederschlägen sprechen, sagte der Meteorologe Thomas Deutschländer vom DWD laut der Nachrichtenagentur dpa. „Das ist schon besonders, aber nicht komplett außergewöhnlich.“ Insgesamt zeigten etwa 20 bis 30 Messstationen solche besonders hohen Werte an – überwiegend von einer Region nordöstlich von Augsburg bis fast zum Bodensee. Einige Extremwerte bezögen sich auf die Niederschläge an einem Tag, andere auf Niederschläge in drei aufeinander folgenden Tagen.
Wegen benzinbetriebener Wasserpumpe sechs Menschen im Krankenhaus
Update vom 4. Juni, 16 Uhr: Mit Verdacht auf eine Kohlenmonoxidvergiftung sind sechs Menschen in Krankenhäuser gekommen, nachdem in ihrem Haus im schwäbischen Günzburg eine benzinbetriebene Wasserpumpe am Laufen war.
Wegen des Hochwassers drohte der Keller des Mehrfamilienhauses in Offingen am Montagmorgen vollzulaufen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. Um das zu verhindern, stellte ein 62-jähriger Bewohner die Wasserpumpe in den geschlossenen Raum, woraufhin sich die giftigen Abgase verteilten.
Als sein Sohn kurze Zeit später nach ihm sah, war der Mann bereits ohnmächtig, wie es weiter hieß. Alarmierte Sanitäter prüften die Luft positiv auf Kohlenstoffmonoxid und brachten die Bewohner daraufhin aus dem Haus. Insgesamt sechs Menschen im Alter zwischen elf und 62 Jahren kamen in Krankenhäuser.
Update vom 4. Juni, 14.40 Uhr: Nach den dramatischen Hochwasser-Tagen gelten in Bayern mehrere Menschen als vermisst. Ein Sprecher des Innenministeriums in München sagte, die Zahl der Vermissten habe am Dienstagmorgen bei sieben gelegen, im Laufe des Vormittags bei fünf, am frühen Nachmittag dann bei sechs.
Mehrere Menschen in Bayern nach Hochwasser vermisst
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte nach einer Kabinettssitzung am Vormittag die Zahl der Vermissten im Freistaat mit insgesamt bis zu sieben angegeben. Genaue Zahlen seien aktuell nicht sehr valide, betonte der Sprecher. Da es zu Meldeverzögerungen von Behörden ans Lagezentrum in München kommen könnte.
Update vom 4. Juni, 13.40 Uhr: Der Donau-Pegel bei Passau liegt aktuell bei zehn Meter. Das geht aus den Daten des Hochwassernachrichtendienstes Bayern hervor (siehe auch Update 12.20 Uhr). Die Stadt Passau hat jetzt wegen des Hochwassers den Katastrophenfall ausgerufen. Laut Prognosen soll sich der Donau-Scheitel am Nachmittag auf etwa zehn Meter einpendeln. „Relativ zeitgleich wird der Scheitel des Inns die Dreiflüssestadt erreichen“, heißt es in der Mitteilung. Dieser werde aufgrund der gestrigen Starkregenereignisse im Inn-Oberlauf auf sieben Meter prognostiziert. In Passau fließen Donau, Inn und Ilz zusammen.
Feuerwehr entdeckt Frau mit Badeanzug im Hochwasser
Update vom 4. Juni, 13.30 Uhr: Eine Frau ist in einer vollgelaufenen Fußgängerunterführung schwimmen gegangen, berichtet die Stadt Deggendorf. Die Feuerwehr habe die Frau im Badeanzug bei einer Kontrollfahrt am Montagabend entdeckt und aus dem Wasser geholt. Die Stadt appelliert daran, das Badeverbot in den überschwemmten Gebieten einzuhalten und „durchzuhalten“. In Deggendorf starte am Donnerstag die Freibad-Saison.
Hochwasser-Lage entspannt sich: Landkreis Rosenheim hebt Katastrophenfall auf
Update vom 4. Juni, 13 Uhr: In Bayern entspannt sich die Lage. Der Landkreis Rosenheim hat den Katastrophenfall wieder aufgehoben. Ob am Mittwoch an allen Schulen wieder regulär Unterricht stattfinden kann, werde noch geprüft, teilte das Landratsamt am Dienstag mit.
Donau in Passau knapp unter 10-Meter-Marke
Update vom 4. Juni, 12.20 Uhr: In Passau hat der Donau-Pegel die 9,95-Meter-Marke um 12 Uhr gerissen und damit die geschätzten höchsten Wasserstand von 9,90 Meter erreicht. Wassermassen fluten bereits die Altstadt. Ob der Wasserstand die 10-Meter-Marke knackt, bleibt abzuwarten (siehe Update 10 Uhr).
Die Hochwasser-Lage in Deutschland fasst das länderübergreifende Hochwasserportal, wie folgt kurz zusammen:
- Bayern: Hochwasserschwerpunkt liegt aktuell an der Donau. Regensburg, Deggendorf und später dann im Donauabschnitt von Hofkirchen bis Passau.
- Baden-Württemberg: Wasserstände zumeist wieder fallend.
- Hessen: Neckar und Rhein
Nach Hochwasser-Ausfällen Züge zu voll – Polizei muss teilweise räumen
Update vom 4. Juni, 11.55 Uhr: Wegen des Hochwassers weichen viele Bahnreisende auf andere Züge aus. Wegen Überfüllung mussten drei Züge am Regensburger Hauptbahnhof geräumt werden. Wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte, wurden am Montag zunächst 80 Menschen aus einem Zug von Passau nach Hamburg-Altona geholt. Später holten die Beamten in zwei Zügen auf der Strecke Regensburg – München einmal 90 und später 250 Reisende aus den Fahrzeugen. Die restlichen Insassen konnten weiterfahren.
Nach Dammbruch Autobahn A9 wieder „uneingeschränkt befahrbar“
Update vom 4. Juni, 11.47 Uhr: Die Autobahn A9 ist wieder ohne Einschränkungen freigegeben worden. Das teilte die Polizei auf X mit. Alle Fahrspuren seien wieder „uneingeschränkt befahrbar“. Die am Montag eingerichtete Blockabfertigung zwischen Ingolstadt und Langenbruck ist damit aufgehoben worden. Wegen Überflutungen bleibe jedoch die Bundesstraße B16 zwischen Manching und Ernsgaden und andere Staatsstraßen in der Umgebung noch gesperrt.
Update vom 4. Juni, 10.50 Uhr: In Bayern ist die Zahl der Todesopfer in Folge des Hochwassers laut Polizei auf drei gestiegen. Bei einem tragischen Unfall ist eine 57-jährige Frau im Markt Rettenbach (Landkreis Unterallgäu) ums Leben gekommen.
Die Frau ignorierte nach ersten Polizei-Erkenntnissen die Absperrung der durch Hochwasser überfluteten Staatsstraße und rutschte dann mit ihrem Auto von der Straße ins Wasser. Mit ihrem Handy setzte die Frau noch einen Notruf ab und teilte mit, dass ihr Auto nun mit Wasser volllaufen würde. Danach sei der Handykontakt abgebrochen, so die Polizei. Die Wasserrettung konnte die 57-Jährige nur noch leblos aus ihrem fast „komplett versunkenen“ Fahrzeug bergen, ein Notarzt stellte wenig später ihren Tod fest.
Suche nach vermissten Feuerwehrmann geht aus der Luft weiter
Update vom 4. Juni, 10.30 Uhr: Mit Drohnen und Hubschraubern will die Polizei nach dem vermissten Feuerwehrmann in Schwaben am Dienstag weiter suchen. Einsatzkräfte befürchten, dass der 22-Jährige ertrunken ist.
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Der Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung unterwegs gewesen. Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot war bei starker Strömung gekentert.
Vier Menschen sind bislang bei der Hochwasser-Katastrophe in Baden-Württemberg und Bayern ums Leben gekommen.
Update vom 4. Juni, 10 Uhr: Passau wappnet sich. Der Pegel an der Donau steigt schneller als erwartet. Um 3 Uhr meldete der Hochwassernachrichtendienst Bayern (HND) schon 9,37 Meter. Um 9.15 Uhr sind bereits 9,73 Meter gemessen worden.
Bis Dienstagnachmittag schätzt der HNA den höchsten Wasserstand derzeit auf 9,90 Meter. „Der Schulunterricht in der Altstadt entfällt heute“, teilt die Stadt Passau via Facebook mit. Schon am Montagabend war die Passauer Altstadt wegen des Hochwassers für den Autoverkehr gesperrt worden.
In Regensburg ist die Lage weiter nach Erreichen des Scheitels an der Donau angespannt. Ob die Dämme und Schutzvorrichtungen halten? Der Wasserstand liegt aktuell noch bei 6,15 Metern an der Eisernen Brücke und sinkt, wie von Experten erwartet, bisher kaum. Hohe Grundwasserstände machen den Untergrund instabil.
Oberbürgermeisterin warnt vor Katastrophentourismus
„Bitte nicht gehen und schauen, wie es steht. Vor allem nicht auf die Stege gehen, sondern einfach mal sich zurückhalten, weil da müssen die unterwegs sein können, die wirklich helfen und was zu tun haben“, sagte die Oberbürgermeisterin von Regensburg, Gertrud Maltz-Schwarzfischer (SPD) im BR.
Hochwasserlage bleibt angespannt – Teile von Burgruine Falkenstein in Oberbayern rutschen ab
Update vom 4. Juni, 8.08 Uhr: Im oberbayerischen Flintsbach sind angesichts des Dauerregens Teile der Burg Falkenstein abgerutscht. Unterhalb der Burg seien 50 Anwohner in Sicherheit gebracht worden, teilte der Landkreis Rosenheim mit. Die Burgruine unweit der Autobahn an der Grenze zu Österreich gilt als Wanderziel. Im Landkreis Rosenheim ist die Hochwasser-Lage weiter angespannt. Bürgerinnen und Bürger sollten möglichst zu Hause zu bleiben.
Update vom 4. Juni, 5.49 Uhr: In Teilen Bayerns bleibt die Hochwasser-Lage auch am Dienstag weiter kritisch. In Regensburg, wo der Katastrophenfall ausgelöst worden war, mussten am späten Montagabend 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Im oberbayerischen Landkreis Rosenheim war ebenfalls der Katastrophenfall ausgerufen worden. Auch in den Gemeinden Raubling und Rohrdorf fanden Evakuierungen statt, wie der Kreis in der Nacht zum Dienstag auf der Plattform X mitteilte. Wie viele Menschen davon betroffen waren, war zunächst nicht bekannt.
Am Montagabend hatte der Landkreis Rosenheim Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. „Es besteht eine akute Gefahr für Leib und Leben“, hieß es in einer Mitteilung der Behörde. In der Nacht zum Dienstag hatte sich die Lage dann leicht entspannt. Schulen und Kindergärten in den betroffenen Gemeinden sollen demnach am Dienstag geschlossen bleiben. In sieben bayerischen Landkreisen fällt am Dienstag wegen der Hochwasserlage der Präsenzunterricht an zahlreichen Schulen aus.
In Baden-Württemberg entspannt sich die Wetter-Lage zwar langsam. Doch die Folgen des verheerenden Hochwassers werden immer stärker sichtbar. Tausende Helfer sind weiter im Einsatz. Vier Todesopfer wurden bislang geborgen.
Im Bahnverkehr kommt es weiter zu Einschränkungen. Mehrere Zugverbindungen des Bahnbetreibers Agilis entfallen am Dienstag aufgrund des Hochwassers entlang der Donau. Das gilt unter anderem für die Strecken Ingolstadt - Donauwörth - Gundelfingen sowie Ingolstadt - Ulm, wie ein Sprecher am Montagabend mitteilte. Der Zugverkehr der Deutschen Bahn sei aufgrund von Unwetterschäden ebenfalls stark beeinträchtigt. Wegen Überflutungen sind einige Strecken komplett gesperrt. Der Zugverkehr zwischen München und Ingolstadt jedoch werde nach aktuellen Informationen der Bahn am Dienstag wieder aufgenommen.
Hochwasser-Lage in Deutschland: Fluten bedrohen Regensburg – rund 200 Menschen evakuiert
DWD meldet neue Unwetter der Alarmstufe Lila – Süden Bayerns betroffen
Update vom 3. Juni, 17.08 Uhr: Der DWD hat für drei Kreise im Süden Bayerns eine Gewitter-Warnung herausgegeben. Betroffen sind Miesbach, Rosenheim und Traunstein – hier gilt Alarmstufe Lila. Es droht schwerer Hagel und Starkregen. In weiteren Regionen zwischen Oberstdorf und Bad Reichenhall gelten Warnungen der Stufe 2 und 3 (Rot).
Auch in Baden-Württemberg bleibt die Lage angespannt. Der Oberbürgermeister der Stadt Schorndorf, Bernd Hornikel, schildert indes dramatische Szenen aus der Hochwassernacht. Die Wasserfluten seien so schnell über die Region hereingebrochen, dass sich Feuerwehrleute selbst hätten retten müssen, berichtete er am Montag bei einer spontan anberaumten Pressekonferenz in Rudersberg im Rems-Murr-Kreis.
Alle sieben Abteilungen der Feuerwehr seien in die Gemeinde Rudersberg aufgebrochen, aber nur ein Fahrzeug sei dort angekommen, alle anderen seien auf dem Weg in den Wassermassen steckengeblieben. Die örtliche Feuerwehr habe drei Fahrzeuge eingebüßt. „Die sind im wahrsten Sinne des Wortes abgesoffen“, sagte Hornikel. Die Kameradinnen und Kameraden hätten sich auf das Fahrzeugdach flüchten müssen, um von dort selbst gerettet zu werden.
Update vom 3. Juni, 15.50 Uhr: Wegen eines Dammbruchs an der Amper in Oberbayern müssen Menschen in der Nähe des Flusses ihre Häuser verlassen. Konkret wurde ein Gebiet bei Moosburg an der Isar im Landkreis Freising evakuiert, teilt das Landesamt mit. Die Zahl der Betroffenen ist zunächst unklar.
Audi streicht zwei Schichten im Stammwerk Ingolstadt – A3 und Q2 betroffen
Update vom 3. Juni, 14.45 Uhr: Audi hat wegen des Hochwassers in der Region Ingolstadt zwei Schichten im Stammwerk abgesagt. Vorsorglich betreffe das laut einem Sprecher des Unternehmens die Frühschicht und die Spätschicht in der Produktion A3 und Q2. Das Werksgelände selbst sei nicht vom Hochwasser betroffen.
Update vom 3. Juni, 14.30 Uhr: Während sich in einigen Gebieten die Hochwasserlage nach den extremen Regenfällen stabilisiert, hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine Unwetterwarnungen vor Regen und Gewittern in einigen Regionen im Süden verschärft. Alarmstufe Rot gilt für Regionen am Bodensee, Oberschwaben und Allgäu (lokal bis zu 30 Liter pro Quadratmeter).
Auf der Donau nähert sich der Hochwasser-Scheitel aktuell (3. Juni) Donauwörth. Das teilt der Hochwassernachrichtendienst Bayern mit. In den späten Abendstunden werde „der Scheitel in etwa auf dem Niveau des Hochwassers von April 1994 erwartet“. Zudem warnt die Stadt Regensburg vor Flutwellen und Einbrüchen am Ufer. Das liegt neben dem Extrem-Hochwasser der Donau auch am hohen Grundwasserspiegel.
Die höchste Warnstufe vor Überschwemmungen durch Hochwasser gelten aktuell im Raum Augsburg, Ingolstadt, Landshut bis nach Passau.
Hochwasser in Deutschland: Leiche von vermisster Frau in überflutetem Keller geborgen
Erstmeldung vom 3. Juni 2024: Frankfurt – Die Hochwasserlage in Deutschland ist dramatisch. Und hat am Montag ein weiteres Menschenleben gefordert. Rettungskräfte haben in Schrobenhausen (Oberbayern) eine Leiche im Keller eines Hauses entdeckt. Es handelt sich um eine vermisste 43-Jährige. Seit Sonntag war nach der Frau gesucht worden. Jetzt herrscht traurige Gewissheit.
In Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern kam in der Nacht auf Sonntag ein Feuerwehrmann ums Leben. Er war bei einem Einsatz mit einem Schlauchboot gekentert und tot geborgen worden. Einen im Hochwasser vermissten Feuerwehrmann in Offingen haben die Einsatzkräfte bislang nicht gefunden. Die Suche werde weiter fortgesetzt, sagte ein Polizeisprecher am Montag.
In Bayern konzentriere sich aktuell das Hochwasser auf die Donau. Von Regensburg bis Passau erwartet die Hochwasserzentrale den Scheitel im Verlauf der nächsten beiden Tage (4. und 5. Juni) – in ähnlicher Höhe wie 2002.
Die Stadt Regensburg hat am Montagfrüh den Katastrophenfall ausgerufen. Der Pegel erreichte eine Höhe von 5,80 Metern an der Eisernen Brücke.
„Ein Katastrophenfall wird ausgerufen, wenn es ein Schadensereignis gibt, das die Lebensgrundlage oder die Gesundheit einer Vielzahl von Menschen gefährdet“, teilt die Stadt Regensburg mit.
Hochwasserlage in Deutschland bleibt dynamisch – weitere Dammbrüche drohen
Dramatisch ist die Lage aktuell in Schwaben. Dämme im Landkreis Donau-Ries halten den Wassermassen nicht Stand, drohten nachzugeben. Die Bevölkerung der Orte Heißesheim und Auchsesheim wurde am Montag erneut aufgefordert, das Gebiet umgehend zu verlassen.
„Mit einer Überflutung der gesamten Ortsgebiete muss gerechnet werden“, teilte die Kreisbehörde in Donauwörth mit. Notunterkünfte seien eingerichtet worden. Inzwischen gibt es für Heißesheim allerdings Entwarnung (Stand, 12.36 Uhr).
Hochwasser in Süddeutschland: Dramatische Lage Baden-Württemberg – Pflegeheim evakuiert
In Baden-Württemberg spitzte sich die Hochwasserlage nach heftigen Starkregen dramatisch und unerwartet am Montag im Kreis Rems Murr zu. Das Landratsamt löste den Katastrophen-Voralarm aus. Anwohner in den betroffenen Gebieten würden evakuiert, heißt es. Derzeit sei jedoch kein Starkregen angekündigt. Zwei Pflegeheime in Steinheim an der Murr wurden laut dem SWR evakuiert. Viele Schulen und Kitas bleiben geschlossen.
Kritische Hochwasserlage in Deutschland – DWD warnt vor Starkregen und Gewitter
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt im Süden erneut vor kräftigen Gewittern mit Starkregen im Süden. Dabei sind die Böden durch den Dauerregen in den letzten Tagen schon gesättigt. Laut einem Wetterexperten gibt es ein wenig Hoffnung auf Entspannung der extremen Lage. (ml/kh/afp/dpa)
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